Den Puls der Zeit getroffen und Wege geebnetProf. Dr. Harry Bauer, Studiengangskoordinator Business Development, verabschiedet sich in den Ruhestand

Prof. Dr. Harry Bauer aus der Fakultät Optik und Mechatronik geht in den Ruhestand. Foto: Hochschule Aalen | Nina Schaible

Th, 05. August 2021

Prof. Dr. Harry Bauer hat rund zehn Jahre mit seinen Studierenden über den interkulturellen Tellerrand geschaut, praxisnah Projekte mit realen Fragestellungen aus Unternehmen bearbeiten lassen und neuen Gründer- und Erfolgsgeschichten auf die Sprünge geholfen. Daneben war er als Prodekan und im Prüfungsausschuss tätig, Leiter des Zulassungs- und Auslandsamtes sowie Mitglied von Berufungskommissionen. Jetzt verabschiedet er sich in den Ruhestand und blickt zurück.

Projekt-, Innovations- und Produktmanagement mit Supply Chain Management, Marketing, Controlling neben Kommunikationsbereitschaft, Kreativität, Nachhaltigkeit und Problemlösungskomptenz – Prof. Dr. Harry Bauer hat den Absolvent:innen der Fakultät Opik und Mechatronik Wege geebnet und das Handwerkszeug zu Führung und Gründung an die Hand gegeben. Zwischen 2013 und 2019 hat er den Studiengang Optoelektronik – heute Optical Engineering – geleitet und neu strukturiert, bevor er 2016 den Masterstudiengang Business Development/Produktmanagement & Start-up-Management ins Leben rief und damit den Puls der Zeit traf. Jetzt geht der bisherige Prodekan in den Ruhestand: „Besonders Spaß hatte ich an praktischer Technikanwendung in Verbindung mit Betriebswirtschaft, Projektmanagement und General Management. Außerdem immer dann, wenn meine Erfahrungen internationaler Führung zum Einsatz gekommen sind und ich jungen Menschen interkulturelle Beratungsmethoden und -instrumente sowie Interventionsmethoden bei der Moderation von Veranstaltungen und Besprechungen näherbringen konnte.“

Der Masterstudiengang Business Development (MBD) richtet sich an alle Bachelorabsolvent:innen – ob sie nun in einem Unternehmen als Intrapreneure, Produktmanager:innen oder Geschäftsentwickler:innen tätig werden oder an ihrer eigenen Start-up-Idee arbeiten möchten. Neben klassischem Projektmanagement erlernen sie unter anderem Methoden zu LEAN Innovation, Start-up Management, Business Model Innovation, Projekt- und Gründungsfinanzierung und vieles mehr.

Bauer, der selbst in Heidelberg Physik studiert und langjährige Berufserfahrung in verschiedensten Führungspositionen bei ZEISS gesammelt hat, war es wichtig, das Studium in jedem Semester mit direktem Praxisbezug durch Projektarbeiten in Teams an konkreten Fragestellungen aus Unternehmen zu gestalten. Davon hat er rund 60 Projekte mit Wirtschaftsunternehmen sowie nochmals 50 mit externen und internen zum Teil internationalen Start-ups betreut. „So lernen sich die Studierenden selbst kennen und erfahren, wie Teamarbeit funktioniert und wie sich reale Projekte gestalten“, sagt er. Daneben waren Exkursionen in Hot-Spots der Start-up-Szene, beispielsweise das Silicon Valley oder Tel Aviv, für ihn essentiell, damit die Studierenden auch einmal über den (Spätzle-)Tellerrand schauen. Ebenso die Zusammenarbeit mit dem Innovationszentrum der Hochschule Aalen (INNO-Z), bei dem Start-up-Interessierte einen Co-Working-Space und Betreuung durch die hochschuleigene Gründungsinitiative stAArt-UP!de erhalten, um an ihrer Idee im Austausch mit anderen Gründer:innen zu arbeiten. „Neben der Betreuung und des Coachings von Start-up-Gründer:innen aus MBD und dem Mentoring von Teams zu EXIST-Gründer-Stipendien war mir besonders der Netzwerkausbau der Hochschule in Kooperation mit der Stadt Aalen und der Wirtschaftsregion Ostwürttemberg wichtig“, sagt Bauer. Dazu hat er federführend Landes- und Bundesfördermittel in Millionenhöhe eingeworben und gemeinsam mit den Kollegen Prof. Dr. Holger Held, Prof. Dr. Rene Niethammer und Prof. Dr. Patrick Ulrich den Studienbetrieb von MBD und das stAArt-UP!de-Team aufgebaut und Konzepte für die nachhaltige Aufstellung an der Hochschule Aalen initiiert. Daneben war er außerdem zwischen 2014 und 2019 Senatsmitglied der Hochschule und in Berufungskommissionen an der Hochschule Aalen, der Technischen Hochschule Deggendorf und der Hochschule Neu Ulm tätig.

„In Sachen Gründerkultur, Forschungsvorsprung und Diversifizierung hat sich die Hochschule in den vergangenen Jahren signifikant weiterentwickelt“, lobt Bauer abschließend. Seinen koordinierten Studiengang MBD hinterlasse er in einem guten Performancezustand, der das Potential habe, weiterentwickelt zu werden.