„Hier studiert man in einer Gemeinschaft“Berufsberatende aus Baden-Württemberg lernen Hochschule Aalen kennen

Berufsberatende aus ganz Baden-Württemberg und dem angrenzenden Bayern tauchten einen Tag lang in den Aalener Hochschulkosmos ein. Foto: © Hochschule Aalen | Saskia Stüven-Kazi

Th, 06. November 2025

Berufsberatende geben jungen Menschen Orientierungs- und Entscheidungshilfen bei der Gestaltung ihrer beruflichen Zukunft. Dafür ist auch das persönliche Kennenlernen von Hochschulen wichtig, da sich die Beraterinnen und Berater so einen Eindruck vom Ort und der Studienatmosphäre machen können. Kürzlich waren 64 Beratende aus den Arbeitsagenturen von ganz Baden-Württemberg und dem angrenzenden Bayern an der Hochschule Aalen zu Gast. Ziel der Veranstaltung war es, ihnen einen umfassenden Einblick in das Studienangebot, die Forschungsbereiche sowie die Kooperationsmöglichkeiten der Hochschule zu geben.

Eintauchen in den Hochschulkosmos

Berufsberatung trifft Praxisnähe: Von Pitches zu Studiengängen bis zu Laborführungen, von innovativen Lehrformaten bis zu regionalen Netzwerken und Starthilfe für gründungswillige Studierende – Berufsberatende aus ganz Baden-Württemberg und dem angrenzenden Bayern tauchten einen Tag lang in den Hochschulkosmos der Hochschule Aalen ein. Auch die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd sowie die Duale Hochschule Heidenheim stellten sich im Rahmen der Veranstaltung vor. „Wir sind begeistert über das große Interesse der Berufsberatenden an den Hochschulen unserer Region. Die Resonanz zeigt, als wie wichtig der persönliche Austausch untereinander erlebt wird. Und es ist eine tolle Gelegenheit, unser anwendungsorientiertes Studienangebot konkret erlebbar zu machen“, so die beiden Organisatorinnen Eveline Rettenmeier und Dr. Antonia Giewekemeyer von der Zentralen Studienberatung der Hochschule Aalen.

„Ich sauge alles auf, damit ich das nachher auch weitergeben kann“

Eine der 64 Berufsberaterinnen und -berater war Milena Mayer, Mitarbeiterin der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt. Erst vor einem Monat hat sie die Beratung für Jugendliche und junge Erwachsen übernommen. Davor hatte sie ältere Erwachsene beraten, die mit ihrem Beruf nicht mehr zufrieden waren und einen Wechsel anstrebten. „Die Arbeit mit Jugendlichen ist ganz, ganz wertvoll. Es ist sehr schön, jetzt früher ansetzen zu können, um gemeinsam mit ihnen die – hoffentlich – richtigen Weichen für ihre berufliche Zukunft stellen zu können“, sagte die studierte Personalmanagerin. Da die Hochschullandschaft riesig sei, sei sie über alles Informationen froh, die sie bekommen könne. „Wenn man vor Ort war, kann man ganz anderes darüber sprechen als in der Theorie. Ich sauge alles auf, damit ich das nachher auch weitergeben kann“, so Maier mit einem verschmitzten Lächeln. Ihre bayerischen Kollegen sehen das ähnlich. „Wir sind sehr dankbar, dass es solch eine Veranstaltung gibt. So kommt man an Infos, an die man sonst nicht so leicht gelangt“, meinte Christian Hieber von der Arbeitsagentur Donauwörth. „Für uns ist das super. Vor allem auch die kurzen Pitches sind hilfreich, da man so Einblicke in zahlreiche Studiengänge bekommt“, pflichtete ihm seine Kollegin Stefanie Künast bei.

Aus dem familiären Nähkästchen geplaudert

Willkommen geheißen wurden die Berufsberatenden von Prof. Dr. Anja Dieckmann, Prorektorin der Hochschule Aalen: „Dieser Austausch mit Ihnen ist uns sehr wichtig. Wir möchten jungen Menschen die Vielfalt unserer Angebote sichtbar machen und dass wir ihnen eine tolle, moderne Ausbildung anbieten können, die auch am Arbeitsmarkt nachgefragt ist.“ Gut gelaunt plauderte Dieckmann ein bisschen aus dem „familiären Nähkästchen“, denn ihr Ehemann ist ebenfalls Berufsberater. „Was ich von meinen Gesprächen zu Hause mitgenommen habe, ist, dass die Herausforderungen, vor denen sowohl Hochschulen als auch Berufsberatende stehen, ganz ähnlich gelagert sind: nämlich junge Menschen zu begeistern.“ Nach ihrer Kurzvorstellung der Hochschule mit besonderem Augenmerk auf ihrer großen Forschungsstärke, die den Studierenden auch in Form von exzellent ausgestatteten Laboren zugutekomme, sowie den herausragenden Positionen bei Rankings in der Lehre oder beim „Gründungsradar“, ergriff Ekin Bulmak das Wort. Sie stellte den Berufsberatenden die Hochschule Aalen aus der studentischen Perspektive vor. Die junge Frau studiert im siebten Semester Maschinenbau / Wirtschaft und Management und engagiert sich beim Projekt WiR. („Women as inspiring Role Models“), das Schülerinnen und Schüler Lust auf Naturwissenschaften und Technik machen soll. Besonders toll sei, dass man unkompliziert in die Labore „reinschnuppern“ und dort auch als studentische Hilfskraft arbeiten könne. „So bin ich ins LaserApplikationsZentrum (LAZ) der Hochschule Aalen gekommen und schreibe dort jetzt sogar meine Bachelorarbeit“, sagte Bulmak begeistert. „Auch die familiäre, wertschätzende Atmosphäre und dass die Lehrenden immer ansprechbar sind, ist ein großer Pluspunkt. Hier ist man keine Nummer, sondern man studiert in einer Gemeinschaft!“

Ein kurzweiliger Tag

Im Rahmen ihres Besuchs erhielten die Berufsberatenden auch Führungen durch verschiedene Labore der Hochschule Aalen, darunter beispielsweise die Laborräume des Zentrums für Optische Technologien (ZOT), den Freifeldraum der Audiologie und Hörakustik oder das Labor des Studienbereichs Human Centricity. „Der Tag an der Hochschule Aalen war sehr kurzweilig und ich nehme viele Eindrücke mit in meine zukünftigen Beratungen“, lautet das Fazit von Jutta Brodbeck von der Arbeitsagentur Schwäbisch Hall. „Wir haben durchweg positive Rückmeldungen erhalten“, freute sich Eveline Rettenmeier. „Insbesondere die Pitches kamen als Form der unterhaltsamen Informationsvermittlung sehr gut an.“ Und ihre Kollegin Antonia Giewekemeyer ergänzte: „Auch die Vorteile der regionalen Hochschulen als familiär und ‚klein, aber fein‘ wurden von den Teilnehmenden immer wieder aufgegriffen.“