Eintauchen in den „German Way of Life“Zimkitha Bavuma aus Südafrika ist Austauschstudentin an der Hochschule Aalen

Pirschfahrten in Südafrika sind berühmt dafür, dass sie außergewöhnliche Gelegenheiten bieten, die „Big Five“ (Löwen, Leoparden, Elefanten, Nashörner und Büffel) in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten – und Giraffen natürlich auch. Foto: privat
Wer über den Campus der Hochschule Aalen schlendert, wird viele Wortfetzen in anderen Sprachen aufschnappen – beispielsweise Georgisch, Englisch, Spanisch, Arabisch oder Nepali. Denn schließlich kommen viele der Studierenden aus der ganzen Welt. Sie alle erwecken den internationalen Campus zum Leben und sorgen für eine kosmopolitische Atmosphäre. Die Hochschule pflegt intensive Beziehungen zu weit über 130 Partnerhochschulen. In einer losen Serie stellen wir Ihnen die inspirierenden Geschichten von Studierenden unserer Partnerhochschulen vor, die sich entschieden haben, ihre akademische Reise an der Hochschule Aalen fortzusetzen – diesmal mit Zimkitha Bavuma aus Südafrika.
Viele „Erste Male“
Das erste Mal in Deutschland, das erste Mal Austauschstudentin, das erste Mal in einem Studierendenwohnheim leben: „Für mich waren es die vergangenen Wochen ziemlich viele ‚Erste Male‘“, sagt Zimkitha Bavuma und lacht herzlich. Die Südafrikanerin ist im Frühling für ein Auslandsemester an die Hochschule Aalen gekommen. An ihrer „Heimat-Uni“ – der Cape Peninsula University of Technology (CPUT) – in Kapstadt hat Bavuma ihren Master in Tourismus- und Hotelmanagement gemacht und provomiert derzeit in Betriebswirtschaft. Parallel ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin und lehrt als Dozentin für Tourismus und Veranstaltungsmanagement an der CPUT. „Ich wollte unbedingt auch mal ein ‚international student‘ sein und habe mich spontan für das Baden-Württemberg-Stipendium beworben – und es hat geklappt! Dafür bin ich sehr dankbar“, strahlt die junge Frau.
Ziel: Professorin werden
An der Hochschule Aalen macht sie jetzt ihren Master im Studiengang Marketing and Artificial Intelligence. „Deutschland hat ein sehr gutes Bildungssystem und der praktische Anwendungsbezug an den Hochschulen ist super“, findet Bavuma. „Ich bin nach Deutschland gekommen, um etwas Neues zu lernen, auch über die verschiedenen Lehrstandards. Als Dozentin ist das sehr spannend für mich.“ Denn schließlich ist es ihr langfristiges Ziel, Professorin zu werden. „Es ist sehr erfüllend, Studierende zu motivieren und sie auf ihrem akademischen Weg und in den ersten Schritten ihrer beruflichen Laufbahn zu begleiten. Die Gespräche mit ihnen sind, insbesondere unter dem Forschungsaspekt, interessant und erweitern meinen Horizont“, sagt sie und fügt mit einem Grinsen hinzu: „Ich mag es, die Gehirne von anderen zu betreten.“
Das Studentenleben genießen
Aber jetzt, während ihres Auslandssemesters, kann die gebürtige Kapstädterin erst nochmal das volle Studentenleben genießen. „Es war ein reibungsloser Übergang. Schon bevor ich hier angekommen bin, hatte ich Kontakt mit meiner Buddy Sarah, die mich vorab ein bisschen mit dem ‚German Way of Life‘ bekanntgemacht hat. Das war eine großartige Hilfe. Und sie hat mich auch vom Bahnhof abgeholt!“, erzählt Bavuma fröhlich. In Kooperation mit dem gemeinnützigen Verein International Society Aalen (ISA) bietet das „Buddy Programm“ der Hochschule Aalen Starthilfe und individuelle Unterstützung für die internationalen Neuankömmlinge. Die „Buddies“ sind erfahrene Studierende, die sich ehrenamtlich für die Integration der Austauschstudierenden einsetzen. Auch die vielen angebotenen Aktivitäten seien toll, so Bavuma, die sich beim International Center der Hochschule engagiert, gerne über den Stadtmarkt schlendert oder ihre Freizeit in den Cafés genießt. „Es macht Spaß, mit den Aalenerinnen und Aalenern in Kontakt zu kommen – und dabei ein bisschen Deutsch zu üben“, sagt die sympathische Frau, die ein sehr ansteckendes Lachen hat.
Auf Entdeckungstour
Während der Orientierungswochen zu Beginn des Sommersemesters hat die Masterandin Freunde gefunden, mit denen sie deutsche, aber auch europäische Städte entdeckt. „Wir waren schon in Ulm, Heidelberg, Nürnberg, Schwäbisch Hall, Stuttgart, München und Frankfurt. Und ich habe Solo-Trips nach Paris, Prag und Rom gemacht“, zählt Bavuma begeistert auf. Und natürlich gehen sie immer wieder auch in Aalen und auf der Ostalb auf Entdeckungstour. „Hier kann man toll wandern oder lange Spaziergänge machen. Die Natur ist wunderschön, ich finde es hier sehr beruhigend.“ Und da sie Nudeln in allen Variationen liebt, findet sie das schwäbische Leibgericht „Spätzle mit Soß“ ziemlich lecker. „Bevor ich hierhergekommen bin, habe ich das Essen gegoogelt“, gibt Bavuma verschmitzt zu – und auch, dass es schon ein kleiner Kulturschock gewesen sei.
Aus dem Volk der Xhosa
Schließlich stammt Zimkitha Bavuma aus der 4,7 Millionen-Einwohner-Metropole Kapstadt. Die südafrikanische Hafenstadt, malerisch eingebettet zwischen dem majestätischen Tafelberg und der Tafelbucht mit einem traumhaften Blick auf die Weiten des Atlantiks, ist für ihre pulsierende Atmosphäre und ihre kulturelle Vielfalt berühmt. „Hier leben Menschen aus allen neun südafrikanischen Provinzen und den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen“, erzählt Bavuma, die zu den Xhosa gehört – neben den Zulu eines der ältesten Völker Südafrikas. Ihre Sprache, bekannt für ihre Klicklaute, bildet eine der elf offiziellen Landessprachen. „Cape Town ist fantastisch, eine ziemlich bunte Mischung, die viele verschiedene Blickwinkel ermöglicht – und mit ihrer Lage zwischen Meer und Bergen einfach eine der tollsten Städte der Welt“, schwärmt die junge Frau. Und auch wenn Zimkitha Bavuma ihre Heimatstadt und ihre Familie vermisst, so würde sie doch gerne länger bleiben als bis Ende August. „Es fühlt sich hier schon ein bisschen wie zu Hause an. Wer weiß, vielleicht komme ich ja als Postdoktorandin zurück?“