KI-Einsatz und Sensorik für smarte RoboterGastvortrag von David Reger, CEO und Gründer von Neura Robotics

Volles Haus beim Gastvortrag „Kognitive Robotik: Mit KI und Sensorik zu neuen Formen der Mensch-Roboter-Interaktion“ von David Reger, CEO und Gründer des Startups Neura Robotics. Foto: © Hochschule Aalen | Bernhard Höfig

Th, 18. April 2024

Vor erst fünf Jahren gegründet, revolutioniert David Renger mit inzwischen 220 Mitarbeitenden aus über 30 Ländern die Zusammenarbeit von Menschen und Robotern. Die Neura Robotics GmbH nennt ihren Cobot - dieses Akronym steht für eine neue Generation an Robotern für die unmittelbare Mensch-Roboter-Kooperation - „Maira“ getauft, was für „Multi-Sensing Intelligent Robotic Assistant“ steht. Maira ist nicht nur schneller als alle anderen Cobots auf dem Markt, sondern ist auch der erste intelligente Cobot mit 3D-Kamera und weiterer Sensorik zur Umgebungserkennung an Bord – ein kognitiver Roboter.

Klar, dass bei diesem spannenden Thema kein Sitzplatz war mehr frei war, als Studiendekan Prof. Dr. Peter Eichinger David Reger im Rahmen der Vortragsreihe „Engineering. Für eine lebenswerte Welt.“ des Studiengangs Mechatronik begrüßte. „Mit David Reger ist eine besondere Gründerpersönlichkeit und ein ganz besonders kreatives Energiepakt zu uns nach Aalen gekommen“, berichtet Eichinger.

„Ich möchte die Roboter in alle Bereiche unseres täglichen Lebens bringen“, umschreibt Reger gleich zu Beginn seines Vortrags seinen leidenschaftlichen Antrieb. „Das bedeutet natürlich, dass diese Roboter von jedem bedienbar sein müssen, ihr Einsatzumfeld erkennen und sich darin sicher bewegen. KI braucht schließlich einen Körper, um uns im Alltag wirklich helfen zu können und uns Tätigkeiten abzunehmen, die wir selbst nicht machen möchten.“

Damit diese Vision auch Realität werden kann, müssen Cobots weiterentwickelt werden zu neuartigen kognitiven, also sehenden und ihre sich ständig verändernde Umgebung wahrnehmenden Robotern, die sich auf mobilen Plattformen bewegen oder teilweise auch menschenähnliche Assistenzroboter sind. Seine Roboter werden zum Beispiel eingesetzt, um im Gesundheitsbereich Massagen vornehmen oder in der Küche beim Kochen eingesetzt zu werden. Sie zeichnen sich durch ein völlig neues Miteinander der Menschen mit ihren Robotern aus, beispielsweise über Spracherkennung.

Dass dies keine bloßes Zukunftsbild oder gar nur ein unrealistischer Lebenstraum ist, wurde schnell deutlich. Sieben verschiedene Robotertypen hat das gerade mal fünf Jahre existierende Unternehmen Neura Robotics bereits an den Markt gebracht. Wichtig sei, dass man eine einheitliche Plattform für diese neuartigen Robotersysteme entwickle, auf die man auch längerfristig bauen könne. Und natürlich müsse man als Gründer auch Investoren finden und diese für seine Zukunftsvision der Robotik begeistern. Dies scheint David Reger mit seinem bereits dritten Startup nun gelungen zu sein. Über 100 Mio. Euro habe er allein in den zurückliegenden acht Monaten eingesammelt, wie er stolz berichtet. „Das geht nur mit eigener Leidenschaft, einem starken Team und besonderen Tatendrang, also einen besonderen Spirit im Unternehmen“, erläutert Reger. „Unser junges Team ist im höchsten Maß interdisziplinär ausgerichtet. Neugierige und kompetente Fachkräfte sind stets willkommen.“

Eine engagierte Diskussion auf Augenhöhe beschloss den Vortragsabend. „Diese Erfahrungsberichte aus der Gründerpraxis sind extrem bereichernd, sie regen zum Nachdenken an und bringen einen auf völlig neue Gedanken“, fasst Prof. Dr. Markus Glück das in der Fachvortragsreihe Erlebte zusammen.

Der nächste Höhepunkt der Vortragsreihe steht bereits in Kürze an: Am Montag, 6. Mai 2024 werden Gunther Jagnow, Senior Manager Control Technology, und Ingo Lauter, Sustainability Manager beim Partnerunternehmen Rommelag Engineering (Sulzbach-Laufen) als Gäste referieren. Aufgezeigt werden Innovationsimpulse und Erfahrungswerte für ein modernes, nachhaltig ausgerichtetes Systems Engineering. An einem konkreten Anwendungsbeispiel aus der Entwicklung von Abfüllmaschinen für die pharmazeutische Industrie erläutern die beiden Referenten ihr Verständnis eines ganzheitlichen Engineerings für eine lebenswerte Welt.