Masterstudium neben dem JobStudent Michael Thierer aus Göppingen berichtet über seine Erfahrungen

Der Göppinger Michael Thierer meistert beides – Job und Studium.

Mo, 06. June 2016

Den Bachelorabschluss in der Tasche – und dann? Der Göppinger Michael Thierer studiert Elektromobilität (Hochschulföderation Südwest) an der Weiterbildungsakademie der Hochschule Aalen und arbeitet beim TZM in Göppingen. Wie er Job und Studium unter einen Hut bringt, erzählt er im Interview.

Die Hochschulföderation Südwest (HfSW) bietet über die Weiterbildungsakademie der Hochschule Aalen (WBA) zwei Masterstudiengänge an: Maschinenbau und Elektromobilität. Diesen Studienprogrammen liegt ein Präsenzkonzept zugrunde, bei dem die Vorlesungen am Freitagnachmittag und Samstag stattfinden und sich Studium und Beruf hervorragend miteinander verbinden lassen. Um einen hohen Praxisbezug zu gewährleisten, gehört zu den Zulassungsvoraussetzungen der Nachweis einer Berufserfahrung nach dem Erststudium von in der Regel einem Jahr. Doch wie gelingt es, einen stressigen Job und ein anspruchsvolles, spezialisiertes Masterstudium unter einen Hut zu bringen? Wir haben Michael Thierer (29) gefragt, der im zweiten Semester Elektromobilität studiert und beim TZM in Göppingen arbeitet.

WBA: Warum haben Sie sich für das berufsbegleitende Präsenzstudium Master Elektromobilität bei der Hochschulföderation Südwest (HfSW) und nicht für ein Fernstudium entschieden?

Michael Thierer (MT): Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass ein berufsbegleitendes Präsenzstudium eine höhere Lernqualität als ein Fernstudium bieten kann. Dies wird meines Erachtens an mehreren Aspekten deutlich. Zum einen bieten die regelmäßigen Vorlesungen, die von Professoren und Dozenten gehalten werden, ein sehr gutes Lernumfeld, in dem Inhalte meist interessant vermittelt, Praxisbezüge hergestellt und oftmals Informationen oder Erfahrungen abseits des Skriptes weitergegeben werden. Zum anderen wird die Theorie durch verschiedene Labore unterstützt, die stets einen anwendungsbezogenen Charakter besitzen – womit wir interessante Tätigkeiten kennenlernen können, die eventuell für tiefergreifende Projekt- oder Masterarbeiten in Frage kommen. Abgerundet wird das Studium durch mehrere Exkursionen zu verschiedenen Automobilzulieferern, die interessante Einblicke in die Elektromobilität bieten. Natürlich muss man sich auch bewusst sein, dass ein Master im Präsenzstudium etwas teurer ist und man durch die regelmäßigen Vorlesungen weniger flexibel ist als beim Fernstudium. Alles in allem überwiegen meines Erachtens jedoch die Vorteile sehr deutlich, weshalb ich mich letztlich für dieses Studium entschieden habe.

WBA: Wo arbeiten Sie und wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?

MT: Ich bin seit August 2014 beim Steinbeisunternehmen TZM, dem Transferzentrum Mikroelektronik, in Göppingen als Entwicklungsingenieur im Bereich Embedded Software angestellt. Mein Arbeitsalltag spielt sich größtenteils am Schreibtisch ab und ist dennoch sehr abwechslungsreich. Meine Tätigkeiten erstrecken sich von der codebasierten und hardwarenahen über die modellbasierte Softwareentwicklung bis hin zu Inbetriebnahmen an Prüfständen. Prinzipiell haben meine Tätigkeiten stets mit Systemen und Funktionen eines Automobils zu tun, welche mich sehr interessieren.

WBA: Arbeiten und Studieren – das klingt nach einem guten Zeitmanagement. Wie sieht Ihr Alltag aus?

MT: Ja, das stimmt. Man muss gut organisiert sein und sich vor allem über den langen Zeitraum immer motivieren. Durch flexible Arbeitszeiten habe ich die Möglichkeit relativ früh zu beginnen und so, wenn es die aktuelle Projektsituation zulässt, meist schon am frühen Nachmittag nach Hause gehen zu können. Ich habe das Glück, dass mich meine Freundin bei meinem Studium sehr unterstützt und mir den Rücken frei hält. So kann ich die wenige Zeit effektiv nutzen.

WBA: Wie funktioniert der Wechsel zwischen Arbeit und Studium? Bleibt Zeit für Erholung?

MT: Der Wechsel zwischen Arbeit und Studium funktioniert bisher ganz gut. Die vorlesungsfreien Wochenenden liegen immer in den Schulferien. Somit haben wir zwar keine wirklichen Semesterferien aber dennoch ein paar freie Wochenenden. Trotz allem ist man in dieser Zeit meist voll in der Arbeit integriert, vor allem weil ich große Teile meines Jahresurlaubes für die Prüfungsvorbereitung einplane. Somit bleibt die Erholung etwas auf der Strecke, aber das Schöne ist ja, dass die Zeit der Doppelbelastung absehbar ist.

WBA: Und wie schätzen Sie Ihre Zukunftsperspektiven nach dem Studium ein?

MT: Meine Zukunftsperspektiven schätze ich sehr gut ein. Die Inhalte des Masters sind sehr zukunftsorientiert und breit gefächert und bieten so die Möglichkeit Know-how in zum Teil noch entstehenden Geschäftsbereichen aufzubauen und zu vertiefen. Die Elektromobilität ist zwar im Alltag schon präsent, aber sehr viele regulatorische Aspekte, beispielsweise von Seiten der Regierung, sind noch nicht festgelegt und bieten so Platz für Mitgestaltung. Querdenken und Andersmachen ist hier viel mehr gefordert als in stark gefestigten Bereichen und das macht die Elektromobilität so spannend.


Infoveranstaltung in Göppingen

Die nächste Infoveranstaltung für die beiden Masterstudiengänge Maschinenbau (Raum G04.126) und Elektromobilität (Raum G04.125) findet am Donnerstag, 9. Juni 2016 von 12:30 Uhr bis 13:30 Uhr am Standort Göppingen der Hochschule Esslingen statt.

Weitere Informationen zu den berufsbegleitenden Studiengängen der WBA gibt es unter www.wba-aalen.de