Wenn Flüchtlinge Wurzeln schlagenDie Ulmer Straße blüht auf: gemeinsame Pflanzaktion mit Studierenden

Fleißig am Werkeln: Studierende haben gemeinsam mit Flüchtlingen zwei Hochbeete für Blumen, Salat und Gartenkräuter gebaut.

Tu, 15. Dezember 2015

Die Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in der Ulmer Straße blüht auf: Angehende Wirtschaftsingenieure der Hochschule Aalen haben jetzt gemeinsam mit einigen Bewohnern zwei Hochbeete gebaut und es mit Blumen, Kräutern und Feldsalat bepflanzt. Die Beete sollen nicht nur einen praktischen Nutzen bringen und die Anlage ein bisschen bunter machen, sondern auch zum Begegnungsort werden.

„Viele der Flüchtlinge haben unglaubliche Strapazen hinter sich. Damit sie sich in ihrer neuen Umgebung wohler fühlen, wollten wir die Anlage in einer gemeinsamen Aktion verschönern“, sagt Ariane Kropp. Die Referentin für nachhaltige Entwicklung an der Hochschule Aalen hat das Projekt „Ulmer Straße blüht auf“ initiiert, umgesetzt wurde es im Rahmen der Vorlesung „Projektmanagement“ bei Prof. Dr. Ulrich Holzbaur vom Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen. „Die Studierenden haben fleißig Materialien auf Spendenbasis gesammelt und mit Plakaten sowie persönlichen Gesprächen hilfsbereite Flüchtlinge geworben“, erläutert Ariane Kropp. So habe beispielsweise die Aalener Stadtgärtnerei einige Materialien gespendet, mit denen zwei Hochbeete gebaut und bepflanzt werden konnten. „Und das Team vom Interkulturellen Garten Aalen ist uns mit seinem großen Erfahrungsschatz beratend zur Seite gestanden“, so die Nachhaltigkeitsreferentin.

„Dass man bereits mit kleinen, einfachen Mitteln viel Schönes bewirken kann und dass das auch bei den Flüchtlingen gut ankommt, hat mir an diesem Projekt besonders gefallen“, freut sich Ramona Fürst, die seit dem Wintersemester an der Hochschule Aalen studiert. Damit das Projekt weiterläuft und die Ulmer Straße vor allem im Frühjahr richtig aufblüht, konnte Detlef Johansson als ehrenamtlicher Betreuer gewonnen werden. Dem Ingenieur im Ruhestand ist es wichtig, dass das Projekt von den Flüchtlingen angenommen wird. „Meine Aufgabe ist es, das Interesse aufrechtzuerhalten, damit das Projekt nicht einschläft“, sagt der begeisterte Hobbygärtner. Es biete nicht nur eine sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeit, sondern diene auch dazu, den Kontakt untereinander zu verbessern. Aber nicht nur die Flüchtlinge sollen von diesem Projekt profitieren, sondern auch die Studierenden des Wirtschaftsingenieurwesens – schließlich lernt man Projektmanagement am besten nicht nur in der Theorie, sondern immer auch in der Praxis.