Kinder und Jugendliche fit machen für digitale LebensweltenProjekt DigiBound ist gestartet

Prof. Dr. Regina Kempen (vordere Reihe, 3.v.l.) vom Studiengang Wirtschaftspsychologie ist an dem Projekt beteiligt. Foto: © Universität Osnabrück | Dr. Svenja Schumacher
In Zeiten, in denen Smartphones und Tablets gleichermaßen für Schulaufgaben wie im Rahmen von Freizeitaktivitäten, in der Familie oder mit Freundinnen und Freunden genutzt werden, verschwimmen die Grenzen zwischen verschiedenen Lebensbereichen immer mehr. Dies gilt nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern setzt sich auch im Erwachsenenalter fort. Hier fordert eine zunehmend digitalisierte (Arbeits-)Welt, das erfolgreiche navigieren verschiedener Rollen, Aufgaben und Lebensbereiche mittels eines kompetenten Umgangs mit digitalen Medien. Umso wichtiger wird es, dass junge Menschen lernen, ihre digitalen Lebens- und Lernwelten bewusst zu strukturieren. Genau hier setzt DigiBound an.
Ziel des Projekts ist es, sogenannte Boundary-Management-Kompetenzen – also Fähigkeiten zur Selbstregulation, Handlungssteuerung und Entscheidungsfindung – bei Schülerinnen und Schülern ab der Sekundarstufe I zu fördern. Auf Basis kompetenzorientierter Lehr- und Lernformate wird ein Training entwickelt, erprobt und wissenschaftlich evaluiert. Anschließend soll das Training curricular eingebettet, im Unterricht genutzt, sowie öffentlich als Open Educational Ressource zugänglich gemacht werden, um möglichst vielen Kindern und Jugendlichen zugutekommen zu können.
Nach intensiver Vorbereitungszeit wurde der gemeinsame Startschuss für „DigiBound“ am 1. April 2025 offiziell gegeben. In das Projekt fließen Expertise aus Psychologie, Informatikdidaktik, Mediendidaktik und Videoproduktion ein. Prof. Dr. Regina Kempen vom Studiengang Wirtschaftspsychologie der Hochschule Aalen ist mit ihrem Team verantwortlich für die Bedarfserhebung bei Schülerinnen und Schülern sowie für die inhaltliche Gestaltung des Trainings. Die Gesamtkoordination des Projekts übernimmt Prof. Dr. Karsten Müller vom Lehrstuhl für Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Osnabrück. Es sind außerdem der Lehrstuhl für Informatikdidaktik der Universität Osnabrück und die Technische Informationsbibliothek (TIB – Leibniz Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften) in Hannover beteiligt.
„Die Vorbereitung von Kindern und Jugendlichen auf eine digitalisierte Arbeitswelt ist für uns ein wichtiges Anliegen, um die Generation von Morgen für den Umgang mit vielfältigen Anforderungen aus verschiedenen Lebensbereichen zu stärken”, so Prof. Dr. Regina Kempen, „der selbstbestimmte Umgang mit digitalen Medien und ihr bewusster Einsatz zum Management dieser Anforderungen sind eine wichtige Ressource zur Stärkung der Resilienz und der psychischen Gesundheit.“
Damit die entwickelten Inhalte möglichst viele Kinder und Jugendliche erreichen, setzt DigiBound auf eine breite Kommunikationsstrategie: Neben klassischen Handreichungen sind digitale Roadshows, Social-Media-Inhalte und weitere innovative Formate geplant. Ziel ist es, nicht nur die Schülerinnen und Schüler, sondern auch Lehrkräfte, Schulträger und Erziehungsberechtigte einzubeziehen und zu stärken. Mit DigiBound geht ein Forschungsprojekt an den Start, das Kindern und Jugendlichen konkrete Hilfestellung für den souveränen Umgang mit der digitalen Welt an die Hand geben will.
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