Mehr als ein schöner Tag Warum Embrace ein wichtiger Teil der Forschung an der Hochschule Aalen ist

Im Anschluss an die Vorträge servierten iranische Forschende Schmankerl aus ihrer Heimat. Foto: © Hochschule Aalen | Lola Bulut

Im Anschluss an die Vorträge servierten iranische Forschende Schmankerl aus ihrer Heimat. Foto: © Hochschule Aalen | Lola Bulut

Tu, 24. June 2025

Als am OPEN CAMPUS der Hochschule Aalen am 24. Mai im International Center unter dem Motto „Dorothy’s Journey: Stories and Flavors that Connect Worlds“ Gäste aus nah und fern iranische Köstlichkeiten probierten oder bei südafrikanischer Chakalaka ins Gespräch kamen, war die gute Stimmung mit Händen zu greifen. Doch was wie ein bunter Begegnungstag aussah, war zugleich ein beeindruckendes Beispiel für die wichtige Rolle, die das vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) geförderte Drittmittelprojekt im Rahmen des Programms HAW.International des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) Embrace für internationale Forschende an der Hochschule spielt.

Denn wer exzellente Köpfe aus aller Welt für die Forschung gewinnen will, muss mehr bieten als Laborplätze und Projekte. An der Hochschule Aalen ist man sich dessen sehr wohl bewusst. Nicht umsonst nimmt die Hochschule Aalen seit Jahren auf Landes- wie Bundesebene Top-Positionen in der angewandten Forschung ein. Und nicht von ungefähr wird hier darüber hinaus in Bezug auf Integration, Orientierung, soziale Teilhabe hervorragende Arbeit geleistet. All das ist entscheidend dafür, ob sich internationale Forschende an einer Hochschule wirklich wohlfühlen und langfristig bleiben möchten. Genau hier setzt das im International Center der Hochschule ansässige Embrace-Team an: als Service Center für internationale Forschende unterstützt es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt dabei, in Aalen Fuß zu fassen – sei es durch persönliche Begleitung bei Ankunft und Behördengängen, durch Netzwerkarbeit oder durch niederschwellige Austauschformate zu Gelegenheiten wie am OPEN CAMPUS.

„Es geht nicht nur darum, hier forschen zu können. Es geht auch darum, sich willkommen zu fühlen“, so brachte es eine Teilnehmerin der Veranstaltung auf den Punkt. Forschende aus Ländern wie Iran, Nigeria, Elfenbeinküste oder Indonesien präsentierten am OPEN CAMPUS nicht nur ihre Länder und Kulturen, sondern auch ihre wissenschaftliche Arbeit – und machten dabei deutlich: Internationale Forschung bringt nicht nur neuen Input, sondern stärkt auch die Innovationskraft und Weltoffenheit unserer Region.

Dass sich dabei selbst Besuchende aus einer israelischen Partnerhochschule mit iranischen Forschenden beim Essen austauschten – nicht trotz, sondern gerade wegen ihrer persönlichen Hintergründe – zeigt, wie sehr Embrace Begegnung auf Augenhöhe ermöglicht und Brücken schlägt, wo es sonst vielleicht Gräben gäbe.

Die Rückmeldungen der internationalen Forschenden sind eindeutig: Solche Angebote geben ihnen das Gefühl, dazuzugehören – fachlich wie menschlich. Sie stärken die Motivation, fördern den Verbleib und sind ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor im internationalen Wettbewerb um wissenschaftliche Talente. Unisono lautete seitens der internationalen Forschenden das Feedback, dass „die Veranstaltung unser Zugehörigkeitsgefühl gestärkt und uns die Möglichkeit gegeben hat, interkulturellen Austausch mit Menschen aus Stadt und Region zu leben und einander kennen- und schätzen zu lernen.“

Auch außerhalb solcher Events wirkt Embrace nachhaltig: durch die Zusammenarbeit mit lokalen Gruppen, durch Integrationsangebote und durch das Ziel, nicht nur internationale Forschende nach Aalen zu holen – sondern sie auch zum Bleiben zu bewegen. Der Erfolg des Projekts Embrace hat sich bereits auf Bundesebene wie auch international herumgesprochen. So wurde das Projektteam der Hochschule Aalen vom DAAD gebeten, auf der HAW.International Jahrestagung in Dortmund im Mai einen Workshop für die Teilnehmenden zu gestalten, zur Veranschaulichung, wie die Vernetzung unterschiedlicher Kulturen und Gemeinschaften effektiv umgesetzt werden kann. Das österreichische Pendant des DAAD, Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung OEAD, bat das Embrace Team kurz darauf auch auf der Jahrestagung des österreichischen Mitgliedsverbands des europäischen Forschernetzwerks euraxess, in dem die Hochschule Aalen ebenfalls Mitglied ist, von seiner erfolgreichen Arbeit den österreichischen Kolleginnen und Kollegen zu berichten.

Die Serviceleistungen von Embrace stellen in Zeiten des Fachkräftemangels - auch in der Wissenschaft - eine essentielle strategische Notwendigkeit dar. Embrace zeigt, wie erfolgreiche Internationalisierung nicht nur in Forschungspublikationen sichtbar wird, sondern vor allem in Begegnungen – im Gespräch, beim gemeinsamen Essen, beim gegenseitigen Verstehen. „Embrace“ heißt im Englischen übrigens „Umarmen“.

Weitere Informationen sind erhältlich unter http://www.hs-aalen.de/embrace.