University meets IndustryStudierende des Studiengangs Oberflächentechnologie/Neue Materialien reisen im Rahmen der VDMA-Initiative nach Dormagen

Batterieindustrie hautnah – eine Gruppe aus Studierenden und Mitarbeitenden der Hochschule Aalen besuchte die Coatema Coating Machinery GmbH aus Dormagen. Von links nach rechts: Thomas Kolbusch, Leiter Vertrieb, Marketing und Technologie bei Coatema; Lukas Edinger, Janka Kaiser, Suvetha Logeswaran, Moritz Bolsinger, Klaus Seckler | © Hochschule Aalen, Suvetha Logeswaran

AALEN. Um den Arbeitsmarkt rund um „Batterieproduktionstechnik“ sichtbarer zu machen und qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen, vermittelt der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbaue (VDMA) Kontakte zwischen Mentor:innen aus der Branche zu Studierenden aus relevanten Studiengängen. Auf Initiative von Prof. Dr. Timo Sörgel und Prof. Dr. Volker Knoblauch, beide passionierte Forscher im Bereich der Batterie(zell)technologien an der Hochschule Aalen, nahmen mehrere Studierende des Aalener Studiengangs Oberflächentechnologie/Neue Materialien an der Aktion teil.

Normalerweise besuchen die Mentor:innen dabei die Studierenden an der Hochschule, um sich dort den Fragen der Teilnehmenden zu stellen. Doch die Firma Coatema Coating Machinery GmbH aus Dormagen wählte einen anderen Weg und lud die Gruppe, bestehend aus Studierenden und Mitarbeitenden aus dem Bereich Batterieforschung, zu sich ein. Herr Thomas Kolbusch, Leiter Vertrieb, Marketing und Technologie bei Coatema, stellte die Firma vor: „Wir sind ein lernendes Unternehmen, weil eigentlich jeder an allen Projekten mithilft.“ Coatema baut Bandanlagen für Beschichtung, Druck oder Laminierung, die individuell auf Kundenwünsche angepasst werden können. In ihrem „lab2fab“ unterstützt Coatema ihre Kunden zum Beispiel bei der Entwicklung eines Produktes vom Labormaßstab bis hin zur Produktion. Aktuell laufen dreizehn Forschungsprojekte und das Unternehmen sei immer auf der Suche nach qualifiziertem Personal, so Kolbusch. Coatema betreut in diesem Zuge auch Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten.

„Es ist wirklich eine tolle Möglichkeit, direkten Einblick in die Arbeitsprozesse zu erhalten“, resümiert Suvetha Logeswaran, Studentin im Studiengang Oberflächentechnologie/Neue Materialien der Hochschule Aalen. Besonders die Vielfältigkeit des Unternehmens sowie die Beschichtungsanlagen zur Herstellung der Batterieelektroden begeisterten die Studierenden. „Spannend fand ich, wie das Unternehmen gemeinsam mit den Kunden Lösungen für deren Anforderungen findet und umsetzt.“

Eine zweite Studierendengruppe erhielt im Rahmen der VDMA-Initiative bereits Mitte des Jahres die Chance, das Unternehmen Mettler-Toledo GmbH näher kennenzulernen. Das schweizerische Unternehmen agiert im Besonderen in der Fabrikation von Analyseinstrumenten, die auch bei der Produktion von Batteriesystemen interessant sind. Die Produkte bieten hierbei einen Mehrwert, um in kleinsten Maßstäben die Zusammensetzung der Komponenten und damit die Funktionsfähigkeit von Batterien zu garantieren. Bei einem Interview an der Hochschule Aalen konnten sich die Studierenden ihre Fragen zu Unternehmensstruktur und möglichen Einstiegschancen von Herrn Björn Weber, Head of Strategic Product Group, beantworten lassen.

Prof. Dr. Timo Sörgel, Initiator der Aktion an der Hochschule Aalen, freut sich über die Teilnahme und Begeisterung der Studierenden an der VDMA-Initiative. „University meets Industry ermöglicht es unseren Studierenden, bereist während des Studiums hochwertige Kontakte auch zu Hidden Champions der Branche zu knüpfen und Eindrücke aus der Industrie zu sammeln.“ Für die teilnehmenden Unternehmen seien die Vorteile beinahe die gleichen – denn qualifizierte Absolventen auf sich aufmerksam zu machen sei in der Batterieforschung wichtig für alle. „Denn für die Energiewende brauchen wir gute Energiespeicher und Batterien, und für deren Entwicklung qualifizierte Personen.“ Dieses Ziel verfolgt Prof. Sörgel auch im Rahmen des Kooperationsnetzwerks SmartPro der Hochschule Aalen, in dem er das Projekt zu Energiespeichern leitet. Die SmartPro-Partnerschaft will durch ihre anwendungsorientierte Forschung zum Klimaschutz beitragen – durch Energieeffizienz und Ressourcenschonung.