Der Arbeitsplatz der Zukunft mit RoboternSelbstverpflichtung der europäischen Roboterhersteller für einen menschen- und zukunftsorientierten Robotereinsatz

Tu, 25. May 2021

Der Einsatz von Robotern in der produzierenden Industrie schreitet mit Macht voran. Eine neue Generation an Leichtbaurobotern für die unmittelbare Mensch-Roboter-Kooperation (MRK) zieht in den Fertigungsbereichen ein. Werker*innen arbeiten zunehmend unmittelbar mit Robotern am Arbeitsplatz Hand in Hand. Betroffene stellen sich hierbei häufig Fragen, welche Auswirkungen die neue Robotergeneration auf ihren Arbeitsplatz und die Zusammenarbeit mit dem Kollegen Roboter hat. Dient der Mensch dem Roboter oder umgekehrt?

Die EUnited Robotics Association als Dachverband der europäischen Roboterhersteller hat hierfür Antworten erarbeitet. Prof. Dr. Markus Glück hat in seiner Funktion als Vizepräsident der Vereinigung an der Erstellung der vor kurzem veröffentlichen „Good Work Charter“ mitgewirkt. „Viele Menschen haben leider bei der Auseinandersetzung mit Robotern ein bedrohliches Zerrbild im Kopf, das teilweise bestimmt ist von Science Fiction Filmen und wenig objektiven Schlagzeilen“, weiß Glück. Ganz vergessen werde in Debatten zum Beispiel, wie Roboter dabei helfen können, den demographischen Wandel zu bewältigen und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu stärken.

Die jetzt veröffentlichte Robotik-Charta stellt ausdrücklich den Menschen in den Mittelpunkt. Sie befasst sich in zehn grundlegenden Handlungsfeldern, die im Dokument diskutiert und mit Entwicklungszielen hinterlegt werden, mit der Entwicklung neuer Kompetenzen und Leitlinien für einen fairen und menschengerechten Einsatz der Roboter. „Oberstes Gebot ist und bleibt, dass immer der Mensch eine zentrale Rolle am Arbeitsplatz spielen wird“, bekräftigt der Vorsitzende von EUnited Robotics, Wilfried Eberhardt.

„Ethische Maßstäbe für einen fairen Robotereinsatz bilden den Kern der Charta und der mit ihr verknüpften Selbstverpflichtung der europäischen Roboterhersteller zur Unterstützung der benannten Maßnahmen“, erläutert Glück. „Auch der Handlungsbedarf beim Entwickeln neuer Kompetenzen und die Unterstützungszusage von Bildungsinitiativen sind darin konkretisiert.“

Die in der Good Work Charter beschriebenen Leitlinien sind kostenfrei im Internet abrufbar.