Drittes Lean Management Symposium Großes Interesse am Thema energieffiziente Wertschöpfungsketten

6 der Redner (von links nach rechts): Klaus Bareiß, Dr. David Jentsch, Prof. Dr. Rainer Schillig, Miriam Schmeiler, Jochen Uhl, Timo Stock

We, 06. May 2015

Viele Unternehmen der Region arbeiten bereits erfolgreich mit Lean Management Methoden. Nun geht es darum, die etablierten Prozesse auf eine breitere Basis zu stellen. Der Bogen reicht von Lean Development bis hin zur Energieeffizienz.

Lean Management heißt, Verschwendung im Unternehmen konsequent zu unterbinden. Sich über die dabei auftretenden Fragestellungen firmenübergreifend auszutauschen, ist der Zweck dieser jährlich an der Hochschule Aalen stattfindenden Veranstaltung. Dabei werden nicht nur Kosteneinsparpotenziale aufgespürt, sondern es rückt auch zunehmend die Gestaltung des Transformationsprozesses, Change Management, in den Fokus der Betrachtung.

Dr. Rainer Schillig, Professor für Prozessmanagement an der Hochschule Aalen, ist Initiator der Veranstaltung. Er möchte der stetig wachsenden Lean Community der Region eine Plattform bieten zum gegenseitigen Kennenlernen und branchenübergreifenden Erfahrungsaustausch. In seinem Referat Lean Management im Veränderungsprozess“ ging er auf die Hemmnisse, die einem solchen Wandel entgegenstehen können ein.

Dr. David Jentsch, Fachgruppenleiter Fabrikplanung und Digitale Fabrik an der TU Chemnitz, beschäftigt sich intensiv mit der Wandlungsfähigkeit im Management mittelständischer Betriebe. Er gab den Firmenlenkern einen Werkzeugkoffer an die Hand, welcher bei Veränderungen der äußeren Gegebenheiten jederzeit angewandt werden kann. Zu beachten sei, dass ein Wandel in der Unternehmenskultur Zeit und einige Iterationen benötige, so Jentsch.

Timo Stock (M.B.A. + Eng.) und Jochen Uhl (B. Eng.) aus der Arbeitsgruppe von Prof. Schillig nutzten die Gelegenheit, zusammen mit Klaus Bareiss, Leiter der Prozessentwicklung der Julius Schüle Druckguss GmbH, den Teilnehmern aus ihrem erfolgreichen Forschungsprojekt „Gestaltung energieeffizienter Wertschöpfungsketten“ zu berichten.

Wie ein schlanker Entwicklungsprozess beim Erschaffen neuer Medizintechnik-Produkte etabliert werden kann, darüber informierte Dr. Werner Nahm, Leiter des Entwicklungszentrums für Mikrochirurgie bei der Carl Zeiss Meditec AG. Das Unternehmen hat eine Initiative zur Effizienzsteigerung in der Entwicklung neuer Gerätschaften gestartet. Nahm machte Aktionismus, Entscheidungsstau sowie negatives Multitasking als hauptsächliche Ursachen von Verschwendung im Entwicklungsprozess aus, wobei er betonte, dass in Forschung und Entwicklung grundsätzlich Risiken eingegangen werden müssen.

Jürgen Kurz, Geschäftsführer der Giengener tempus GmbH und der tempus Consulting, referierte über die Effizienzsteigerung durch Büro-Kaizen. Er propagierte mehr Gelassenheit durch geringere Suchzeiten – sowohl im E-Mail-Account wie auf dem Büroschreibtisch. Kurz präsentierte sieben Schritte zum aufgeräumten Büro.

Bereits zu Beginn des Symposiums hatte Hochschulrektor Prof. Dr. Gerhard Schneider Interesse am Vortrag des tempus-Chefs angemeldet. „Büro-Kaizen sollte ich selbst wohl realisieren“, sagte Schneider.

Am Ende der Veranstaltung nutzte Prof. Dr. Schillig die Gelegenheit alle Vorträge nochmal einmal Revue passieren zu lassen.

Im Ausblick stellten seine Wissenschaftlichen Mitarbeiter Frau Miriam Schmeiler (M. Sc.) und Herr Timo Stock ihr neues Forschungsprojekt einer energieeffizienten, speichergestützten Umformmaschine vor, welche aus regenerativer Energie betrieben werden kann.

Ausklang fand die Veranstaltung mit einem gemeinsamen "Get together" aller Teilnehmer.