Träume wahrmachen und fürs Leben lernen

Renommierte Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft lehren an der Graduate School Ostwürttemberg. Ein hoher Grad an Fachwissen, Praxiserfahrung und Kundenorientierung zeichnen die Dozenten aus. Harro Heilmann ist hauptberuflich Professor für Unternehmensführung an der Hochschule Aalen und doziert seit fünf Jahren zum Thema Finanzierung & Investition auch für die Graduate School Ostwürttemberg.

Fachlich kompetent, jahrelang erfahren in der Praxis und orientiert an den Interessen der Studierenden lehren unsere knapp 50 Dozenten mit Herzblut ihre Themen an der Graduate School Ostwürttemberg. Experten aus der Wissenschaft oder der Wirtschaft geben neben ihrem Wissen auch ihre persönlichen Erfahrungen an die Studierenden weiter. So auch Harro Heilmann, Professor für Unternehmensführung an der Hochschule Aalen und Dozent an der Graduate School. Im Interview erzählt er, wie er zum Lehren gekommen ist und warum er jedem rät, seine Träume zu verwirklichen.


Seit fünf Jahren dozieren Sie nebenberuflich an der Graduate School Ostwürttemberg als Experte für Finanzierung & Investition im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen. Was macht das Lehren für Sie so spannend und interessant, dass Sie nicht nur an der Hochschule Aalen junge Menschen bilden?

An der Graduate School studieren junge Berufstätige, die schon rund drei Jahre lang erste Berufserfahrung gesammelt haben. Sie wollen nun ihren Masterabschluss berufsbegleitend erwerben, also ihren Job nicht für das Studium aufgeben. Dafür kommen sie über einen längeren Zeitraum freitags und samstags an die Hochschule und schreiben mehrere Projektarbeiten sowie eine Masterarbeit. Es ist klar, dass diese Studierenden zu den motiviertesten gehören, die man sich vorstellen kann. Da ich an der Graduate School meine Vorlesung dazu äußerst kompakt halte, ist es jedes Mal wieder eine unglaublich intensive und erfüllende Erfahrung – sozusagen von Financial Statements über Zeitwert des Geldes bis hin zum Capital Asset Pricing Model - CAPM in drei Tagen.


Wie sind Sie als Dozent an die Graduate School Ostwürttemberg gekommen?

Nach meinem Beginn an der Hochschule Aalen im Jahr 2013 erschien es mir wie selbstverständlich, auch an der Graduate School Ostwürttemberg zu unterrichten. Die Graduate School ist im privatwirtschaftlich organisierten Bereich für berufsbegleitende Masterprogramme eine Top-Adresse in Deutschland, extrem gut geführt und hat ein tolles Marketingkonzept.


Was ist für Sie der größte Unterschied zwischen dem Lehren an der Hochschule Aalen und an der Graduate School Ostwürttemberg?

Einzigartig ist für mich hier, mit jungen – bereits sehr gut ausgebildeten – und besonders ehrgeizigen berufstätigen Studierenden arbeiten zu können. Dabei sind auf meinen Forschungsgebieten, der Kapitalmarkttheorie und der Corporate Governance, bereits Pionierarbeiten zum Thema Kapitalkosten, aber auch zum Einkauf und zur wertorientierten Unternehmensführung entstanden.


Ihre Studierenden schätzen an Ihnen als Dozent besonders Ihre Praxiserfahrung und die praktischen Bezüge, die Sie in Ihren Vorlesungen einfließen lassen. Wie kommen Sie zu diesem reichen Erfahrungsschatz?

Nach rund 25 Jahren – zum großen Teil internationaler Berufserfahrung – in Wissenschaft, Unternehmensberatung, Luftfahrtindustrie und vor allem in der Automobilindustrie (fast 15 Jahre) kann ich natürlich eine Menge praktische Bezüge herstellen, zu dem was ich lehre. Wenn ich voller Begeisterung aus der Automobilindustrie, mit der ich auch heute noch eng als Unternehmensberater zusammenarbeite, berichte, passiert es mir oft genug, dass ich voller Begeisterung vom eigentlichen Lehrstoff abweiche. Manchmal muss ich mich dann selber stoppen und wieder zu meinem etwas trockeneren [lacht] Skriptstoff zurückkehren. Aber es ist ganz einfach: Ich liebe – meine Studierenden wissen das – Autos und die Autoindustrie und zeige das auch. Außerdem versuche ich natürlich möglichst vielen meiner Studierenden über mein weltweites Netzwerk in der Automobil- und Luftfahrtindustrie die Möglichkeit zu interessanten Praxiserfahrungen zu verschaffen.


Sie raten Ihren Studierenden auch immer, Träume wahr zu machen. Ist Ihr Hobby – das Fliegen – für Sie ein wahrgewordener Traum, der ein willkommener Ausgleich für die Welt der Forschung und Zahlen ist?

Ja, das Fliegen ist mein Traum und ich bin mittlerweile schon über 1.500 Stunden geflogen. Ein Cockpit liefert, ähnlich wie ein Leitstand in der Fabrik oder der monatliche Finanzbericht in einem Geschäftsbereich, permanent eine Vielzahl wichtiger Parameter. Als Pilot müssen Kapitän und Kopilot diese – gar nicht so unähnlich zu einem CEO und CFO – erfassen, interpretieren und daraus die richtigen Schlüsse für den sicheren Betrieb des Flugzeuges ziehen. Nicht ganz ohne Grund gibt es im betrieblichen Bereich den Begriff Management-Cockpit.


Seit wann fliegen Sie? Wie sind Sie zum Fliegen gekommen?

Als kleiner Junge bin ich, schon mit vier Jahren, oft mit dem Flugzeug alleine nach Stuttgart oder Bonn zu meinen Großeltern geflogen. Meine Eltern waren selber beide noch ganz junge Studenten in Berlin. Damals konnte man mir keine größere Freude machen, als mit mir stundenlang an den Fenstern der großen Halle im Flughafen Tempelhof ankommende und abfliegende Flugzeuge zu beobachten. Meine ganze Jugend über blieb es mein Traum, einmal selbst Pilot zu werden. Nach dem Abitur in Berlin begann ich erst ein Ingenieurstudium, wollte dann noch promovieren und schob diesen Traum lange auf. Während meiner Promotion an der UCLA in Los Angeles habe ich dann 1993 mit der Privatpilotenausbildung in Hawthorne (HHR), ganz nahe beim Internationalen Flughafen von Los Angeles (LAX), begonnen. In kleinen Cessnas (152 und 172) bin ich rund 250 Stunden durch den Südwesten der USA mit seinen wunderbaren Nationalparks, wie beispielsweise dem Grand Canyon, geflogen. Nach einer „Babypause“ von 1999 bis 2007 habe ich die Fliegerei wieder aufgenommen und meine Berufspilotenausbildung in Stuttgart begonnen. Danach war es mir so ernst, dass ich mindestens nebenberuflich auch fliegen wollte. Und das mache ich nun schon deutlich über fünf Jahre.


Was empfinden Sie über den Wolken?

Die Phasen der Flugvorbereitung, Start, Anflugvorbereitung und Landung erfordern hohe Konzentration. Während der Reiseflugphase mit stabilen Parametern und einem gut eingespielten Team besteht auch immer wieder die Möglichkeit, ganz entspannt den Himmel, die Wolken und die Erde von oben zu bewundern. Unvergessen ist für mich der mehrfache Überflug von Gibraltar und der damit verbundene Kontinente-Wechsel von Europa und Afrika. Aber auch die vielen Alpenüberflüge mit Mont Blanc, Matterhorn und dem Aletschgebiet oder der Einflug nach Großbritannien in den Luftraum um London mit seinen rund zehn Flughäfen sowie der schier unglaublichen Dichte an Flugverkehr ergreifen mich immer wieder. Den Funk im Luftraum Londons gilt es erstmal überhaupt zu meistern.


Was raten Sie Bekannten, die Angst vor dem Fliegen haben?

Ich rate, einen professionellen Kurs bei einer Airline zu machen. Das hat auch meine englische Tante in London bei British Airways vor vielen Jahren gemacht und es hat ihr sehr geholfen. Aktuell bietet das zum Beispiel die Fluggesellschaft easyJet an. Ansonsten einfach mal bei mir einen Flug nach Mallorca anfragen, eifrig sparen (oder zu acht teilen) und dann mitfliegen. Macht einen Riesenspaß!