Die menschliche Seite des BergbausAusstellung der Hochschule Aalen zeigt Folgen des Bergbaus – für die Menschen auf der Ostalb und im Kongo

Schwarz-Weiß Fotografie: Stollenarbeiter bei der Arbeit

Sortierer am Abscheideplatz: Arbeitsbedingungen im Tiefen Stollen um 1900.

Th, 22. March 2018

In Mobiltelefonen sind etliche Metalle verbaut, vor allem Kupfer findet sich darin, aber auch Tantal, das aus dem Erz Coltan gewonnen wird. Coltan wird unter anderem im Kongo abgebaut. Für unsere Smartphones zahlt die dortige Bevölkerung einen hohen Preis, die Menschen profitieren nicht vom Bergbau. Im Gegensatz dazu hat der Bergbau auf der Ostalb Wohlstand und Fortschritt gebracht. Diesen unterschiedlichen Entwicklungen ist ein Projektteam der Hochschule Aalen nachgegangen und zeigt sie in einer Ausstellung ab 24. März im Tiefen Stollen. 

Unter dem Titel „Die menschliche Seite des Bergbaus“ untersuchten die angehenden Wirtschaftsingenieure gemeinsam mit dem Nachhaltigkeitsreferat der Hochschule Aalen die sozialen und ökologischen Auswirkungen des Bergbaus im Kongo und in Ostwürttemberg. Die Ausstellung zeigt, wie sich der Coltan-Bergbau im Ostkongo auf die Menschen dort auswirkt und stellen dem die Arbeitsbedingungen des Bergbaus im Bergwerk Tiefen Stollen in Wasseralfingen gegenüber. Coltan ist ein wichtiger Grundstoff für die Mikrotechnologie und daher sehr gefragt in der Elektroindustrie. Die Ausstellung beleuchtet die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Minenarbeiter im Ostkongo. Die Menschen vor Ort haben nichts von ihren wertvollen Bodenschätzen. Die Gewinne aus dem Bergbau landen anderswo, die Region bleibt arm, die Umwelt ist belastet.

Dies muss nicht so sein, wie die Projektgruppe anhand der Geschichte des Bergbaus im Tiefen Stollen in Wasseralfingen zeigt. In der Region Aalen wurde der Bergbau zum Grundstein für eine Industrie, die heute in einigen Bereichen zur Weltspitze gehört und den Menschen in der Region Wohlstand und soziale Absicherung gebracht hat. Beide Beispiele zeichnet die Ausstellung nach. Und angesichts der deutlichen Unterschiede ging die Projektgruppe der Frage nach: Was können wir als Verbraucher an dieser Stelle tun?

Das Projekt wurde vom Nachhaltigkeitsteam der Hochschule Aalen, Prof. Dr. Ulrich Holzbaur und Daniela Dorrer, betreut und final umgesetzt. Es wurde im Rahmen des CampusWELTbewerbs gefördert und als Beitrag zum UNESCO Weltaktionsprogramm Bildung für Nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet. Die Ausstellung wird im Bistro des Besucherbergwerks Tiefer Stollen in Aalen gezeigt. Am Samstag 24. März werden nach der Saisoneröffnung des Tiefen Stollens Daniela Dorrer und Ulrich Holzbaur durch die Ausstellung führen und die Poster erläutern.

Bilder: Arbeitsbedingungen in der Demokratischen Republik Kongo 2017 (Foto: Mark Craemer) und Arbeitsbedingungen im Tiefen Stollen um 1900 (Foto: Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg).