Israelische Start-up Kultur hautnah erleben Business Development zu Besuch im Silicon Wadi in Tel Aviv

Fr, 09. March 2018

Zum Abschluss des Wintersemesters waren 14 Studierende des Studiengangs Master Business Development (MBD) vom 18. bis 26. Februar auf Exkursion in der Start-up Metropole Tel Aviv. Firmenbesuche, Vorträge erfolgreicher Gründer und als Highlight ein Pitch Event – die Studierenden hatten ein buntes Programm, bei dem auch der kulturelle Austausch nicht zu kurz kam.


Zu Gast bei erfolgreichen Gründern

Auf dem Programm standen u.a. ein Besuch bei der Firma ecomotion, die in dem Co-Working Space WeWork angesiedelt ist, eine Infoveranstaltung bei der Deutsch-Israelischen Industrie- und Handwerkskammer, sowie ein Workshop mit Maor Cohen, Co-Founder und CEO von pickspace, einer Plattform zur Buchung von Co-Working Spaces. Ein technisches Highlight war der Besuch bei BEYONDVERBAL, einem Start-up, das sich mit Spracherkennung, medizinischer – und psychologischer Diagnostik beschäftigt.

Der CEO von ClearCut, einem Unternehmen in der Medizintechnik, das kompakte MRT-Geräte für schnelle Diagnosen von Krebsgewebe im OP herstellt, berichtete über seinen persönlichen Eindruck zum Werdegang von Start-ups. Er zeigte außerdem die Unterschiede israelischer Rahmenbedingungen zu dem typisch deutschen Ansatz der Start-ups auf.

Der CEO von ClearCut, einem Unternehmen in der Medizintechnik, das kompakte MRT-Geräte für schnelle Diagnosen von Krebsgewebe im OP herstellt, berichtete über seinen persönlichen Eindruck zum Werdegang von Start-ups. Er zeigte außerdem die Unterschiede israelischer Rahmenbedingungen zu dem typisch deutschen Ansatz der Start-ups auf.

Eine besondere Erfahrung für die Gruppe war auch die Teilnahme an einem Pitch Event in der Tel Aviv Stock Exchange. Hier suchten Start-ups in mehreren Runden die Gunst von Investoren. Während es in der ersten Phase um 100.000 Dollar ging, waren es in den finalen Runden sogar bis zu dreistellige Millionen Beträge.


Interkultureller Austausch in Israel

Zu einem interkulturellen Austausch gehörten natürlich auch Gespräche informeller Art, z.B. im Hostel mit Reisenden aus aller Herren Länder. Bei einer Spezialtour durch Jerusalem unter fachkundiger Führung konnte die Gruppe erleben, wie kompliziert das Zusammenleben in Israel sein kann. Die Komplexität der parallel bestehenden Religionen, Kulturen und politischen Reibereien war in der Altstadt von Jerusalem besonders gut sichtbar und zum Greifen nahe.


Was ist im Silicon Wadi nun anders als im Silicon Valley oder in Deutschland?

Das Scheitern und anschließende Neustarten wird als Teil der Start-up-Kultur in Israel angesehen und zählt als wertvolle Erfahrung. Investoren betrachten das Scheitern oft nicht als etwas Negatives, sondern als Lernkurve.

Das Eco-System für Start-ups in Israel basiert auf einer einzigartigen Kombination aus drei Faktoren: Erstens nimmt Israel Immigranten in großer Anzahl auf. In den 90er Jahren kamen über eine Millionen Immigranten. Darunter waren viele gut ausgebildete Akademiker aus der ehemaligen UDSSR. Israel sieht dabei vor allem das Potential und nicht das Risiko. Israelis leben seit tausenden von Jahren in einem schwierigen Umfeld und sind gewohnt täglich Risiken einzugehen. Zweitens hat die Regierung in den 90er Jahren ein Programm (YOZMA) zur konsequenten Förderung der Start-up Infrastruktur aufgesetzt. Dabei unterstützen spezielle Einrichtungen (Inkubatoren) Unternehmen auf dem Weg der Existenzgründung mit staatlich finanziertem Seed-Kapital. Drittens werden im israelischen Militär junge Israelis in großer Zahl in Eliteeinheiten besonders ausgebildet.


Positives Feedback

Am Ende der Reise freuten sich Studiendekan Prof. Dr. Harry Bauer und Kollege Frank Motte, dass alle Teilnehmer mit vielfältigen, positiven Eindrücken und wohlbehalten wieder nach Hause zurückgekehrt sind. Vorbereitet und organisiert wurde die Reise von Hochschulmitarbeiter Christian Staß und MBD-Studentin Jana Grötzinger.