Arbeit von Studierenden ist zukunftsschaffendSparkassenstiftung zeichnet Studentin der Hochschule Aalen aus

Gruppenfoto: Studenten bei einer Preisverleihung

Die Verleihung des Hochschulpreises der Sparkassenstiftung fand im Foyer der Sparkasse Aalen statt.

Tu, 16. January 2018

Weil sie eine der besten ist, hat Studentin Stephanie Speidel den begehrten „Ostalb-Oscar“ für ihre Bachelor-Arbeit verliehen bekommen. Mit dem Preis zeichnet die Sparkassenstiftung herausragende Abschlussarbeiten aus.

„Wir wollen mit diesem Preis besondere Leistungen ins rechte Licht der Öffentlichkeit rücken“, eröffnete Landrat Klaus Pavel in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender der Sparkassenstiftung Ostalb die Preisverleihung. Da mit dem „Ostalb-Oscar“ nur die „Besten der Besten“ ausgezeichnet werden, lobte der Landrat die Leistungen der Studierenden: „Sie sind Vorbilder unserer Gesellschaft.“ Die Hochschulen seien für den Ostalbkreis als Wirtschaftsraum besonders wichtig, denn: „Ihre Forschungsarbeit ist zukunftsschaffend für die Region.“

Auch die Bachelorarbeit von Stephanie Speidel ist solch eine zukunftsschaffende Arbeit. Die Studentin der Hochschule Aalen wurde von ihrem betreuenden Professor Dr. Harry Bauer für den Hochschulpreis nominiert. Ihre Arbeit trägt den Titel „Einführung einer statistischen Prozesskontrolle für die Restreflexfarbe von Brillengläsern auf Basis multivariater Methode“. Professor Bauer begann seine Laudatio mit der Vorstellung eben dieses Titels. Nach einem verwirrten Schweigen der Zuhörer stellte er grinsend fest: „Klingt kompliziert. Ist auch kompliziert!“

Wie ein Brillenglas entsteht

Eindrücklich schilderte Harry Bauer die Inhalte der Arbeit. Sobald eine Brille gekauft wird, übersendet der Optiker die Daten an den Brillenglashersteller. Dieser stellt das Brillenglas in einigen aufwendigen Arbeitsschritten her. Einer davon ist, eine sogenannte Restreflexfarbe auf die Gläser aufzutragen. Diese sieht der Brillenträger selbst nicht, nur derjenige, der den Brillenträger anblickt. Restreflexfarben werden je nach Anwendungsbereich der Brille, Hersteller und Glastyp in verschiedenen Tönen aufgebracht. Die am schwierigsten herzustellende Restreflexfarbe sei hierbei ein zartes Hellblau, erklärte Professor Bauer. Beim Herstellungsprozess treten allerdings dann und wann Störungen auf, sodass die Gläser nicht an den Optiker versendet werden können. Eines oder mehrere Gläser müssen nachgearbeitet werden. Eine Nachfertigung sei für das Unternehmen immer mit zusätzlichen Kosten verbunden, erklärte Bauer. Stephanie Speidel verfolgte und wertete mehrere Parameter bei einem solchen Fertigungsprozess aus. „Mit fundiertem technischen Wissen identifizierte sie Parameter, die statistisch gesehen häufig Fehler während der Fertigung auslösen“, berichtete Professor Bauer über die Bachelorarbeit der Preisträgerin. Auf Basis dieser Ergebnisse konnte eine signifikant bessere Prozessqualität erreicht werden. Ganz nebenbei habe Stephanie Speidel weitere Vorschläge und Verbesserungen für den Prozess eingebracht, die auch umgesetzt wurden.

Glücklich nahm die Preisträgerin den Hochschulpreis der Sparkassenstiftung Ostalb aus den Händen von Landrat Pavel und eine Urkunde von Sparkassendirektor Andreas Götz entgegen. Ob sie nach Abgabe ihrer Masterarbeit, die sie derzeit bei ZEISS schreibt, dort bleiben werde, fragte der Landrat im Anschluss. „Das stellt sich noch heraus“, erwiderte Speidel lachend. Und Götz fragte, ob sie jemals so ein „mathemagisches Bastelbuch“ für Kinder gebraucht hätte. Dieses hatte Preisträgerin Julia Klein von der  Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd in ihrer Bachelor-Arbeit erstellt und den Preis dafür bekommen. Grinsend schüttelte Stephanie Speidel den Kopf und antwortete: „Das war nie so mein Problem!“

Neben Stephanie Speidel von der Hochschule Aalen und Julia Klein von der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd erhielt außerdem Christian Klein von der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd einen Hochschulpreis. Dr. Eva-Maria Dichtl erhielt einen Sonderpreis der Sparkassenstiftung für ihre Doktorarbeit, die sie an der Pädagogischen Hochschule in Schwäbisch Gmünd geschrieben hatte.


Fotonachweis: © Hochschule Aalen/ Bianca Kühnle