Studierendenwerk goes Sustainability – Ein Interview

Nachhaltigkeitsreferentin Daniela Dorrer und Leiterin der Mensa in Aalen Gertrud Arndt

Frau Arndt, seit kurzem bietet das Studierendenwerk die Essenslinie „Prima Klima“ an und es ist eine weitere Linie mit dem Slogan „Local Food“ geplant. Was verbirgt sich dahinter?

Wir möchten damit die Vielfalt der regional verfügbaren Produkte in den Blick rücken und damit einen Beitrag zu einer sozial und ökologisch gerechten Landwirtschaft leisten sowie die Regionalwirtschaft stärken. Mit „Prima Klima“ bieten wir ausschließlich vegetarische und vegane Gerichte mit einem möglichst hohen Anteil von Biolebensmitteln an. Bei „Local Food“ achten wir auf den Einsatz von heimischen Produkten aus Baden-Württemberg und Bayern, das Frischfleisch kommt aus der Region. Wir fördern damit einen umweltverträglichen Erhalt der Kulturlandschaft. Nicht umsonst sind wir eine bio-zertifizierte Mensa.

Dadurch verkürzen sich auch die Transportwege und es ist eine Verwendung gentechnisch unveränderter Lebensmittel sichergestellt, nicht wahr?

Ja so ist es. Wir möchten damit zeigen: regional und saisonal funktioniert und schmeckt! Aber auch bei Produkten, die in unseren Breitengraden nicht wachsen, achten wir auf die Nachhaltigkeit. Der Kaffee in allen Mensen und Cafeterien des Studierendenwerks ist bio-zertifiziert und kommt aus Fairtrade-Betrieben. Dort wird auf gerechte Bezahlung und die Einhaltung der Arbeitsschutz-bestimmungen streng geachtet. Übrigens: Der Kaffeesatz ist ein perfekter Biodünger. Den Kaffeesatz geben wir kostenlos an jeden ab, der daran Interesse hat.

Apropos Kaffee: Wie geht das Studierendenwerk Ulm mit der Problematik der Einwegverpackung-en um? In Deutschland werden immerhin stündlich 320.000 Einwegbecher weggeworfen.

Ja, und hier an der Hochschule werden während der Vorlesungszeit weit über 12.000 Tassen Kaffee im Monat verkauft – das sind pro Vorlesungstag 600 Tassen. Um der Verpackomanie entgegenzuwirken startet hier in Aalen wahrscheinlich ab dem Wintersemester 2017 unsere Aktion „Pepp statt Papp“. Die Studierenden können einen Mehrwegbecher mit verschiedenen Slogans kaufen, diese können nach dem Gebrauch im Austausch gegen einen frisch gespülten Becher zurückgegeben werden. Den eigenen Deckel behält man. Wir sind gespannt, wie dieses Pool-System anläuft. Natürlich kann jeder seinen Becher auch mehrfach benutzen und daheim spülen – das ist sowieso die nachhaltigste Nutzung.

Der Trend zu Mehrweg kann nur dann wirken, wenn die Becher auch rege genutzt werden. Daher ist ein Pool die perfekte Umsetzung des Leitgedankens: „Nutzen statt Besitzen“. Liebe Frau Arndt, vielen Dank für das Gespräch.

Sehr gerne, Frau Dorrer.

Wer sich informieren möchte:

www.studierendenwerk-ulm.de/essen-trinken/qualität/

www.ausgebechert.de