„Sie kaufen das richtige Hemd!“ Rund 700 Besucher beim Bewerberinfotag an der Hochschule Aalen

Zum Bewerberinfotag der Hochschule Aalen kamen rund 700 Besucher, um sich über ihr künftiges Studium zu informieren.

Fr, 29. July 2016

Ein buntes Programm aus Schnuppervorlesungen, Fragerunden, spannenden Demonstrationen und Campus-Rundgängen: Beim Bewerberinfotag an der Hochschule Aalen hatten heute die fünf Fakultäten ihre Hörsäle und Labore geöffnet. Rund 700 Bewerberinnen und Bewerber nutzten diese Gelegenheit, um sich über das Studium zu informieren und sich ein Bild vom Campus und den verschiedenen Studiengängen zu machen.

Vor dem Zulassungsamt hat sich bereits eine kleine Schlange gebildet. Noch eine Viertelstunde, dann geht der Bewerberinfotag an der Hochschule Aalen los. Doch für Melissa Forstreuter steht die Entscheidung fest: Sie möchte sich für „Hörakustik/ Audiologie“ einschreiben und hat all ihre Unterlagen dabei. Warum sich die Abiturientin gerade für diesen Studiengang entschieden hat? „Mein Vater hat vor zwei Jahren einen Hörsturz gehabt und trägt seitdem ein Cochlea-Implantat. Das war der Auslöser für mein Interesse“, erzählt die 19-jährige Aalenerin. „Dass ich das jetzt hier studieren kann, ist einfach perfekt.“

Währenddessen füllt sich die Aula bis auf den letzten Sitzplatz. „Haben Sie schon mal ein Hemd gekauft, auf dessen Etikett ‚Vielen Dank, dass Sie dieses Hemd erworben haben‘ stand?“, möchte Prof. Dr. Ingo Scheuermann bei seiner Begrüßungsansprache von den Studieninteressierten wissen – und führt gleich mal kurz in die Fachsprache der Wirtschaftswissenschaftler ein. Mit diesem Dank wollte der Hemdenhersteller die so genannte „Nachkaufdissonanz“ verringern, also die Unsicherheit, die sich im Anschluss auf eine Kaufentscheidung oftmals einstelle. „Sie haben die richtige Entscheidung getroffen, ein Studium zu beginnen“, betont der Dekan der Fakultät Wirtschaftswissenschaften und fügt launig hinzu: „Mit der Hochschule Aalen kaufen Sie das richtige Hemd. Bitte entschuldigen Sie den Ausdruck, aber es ist eine richtig geile Hochschule!“ Scheuermann verwies auf die starke Praxisorientierung des Studiums, die sowohl durch die Praxissemester als auch durch den engen Kontakt zu Unternehmen in der Region gewährleistet seien. „Die Professorinnen und Professoren haben alle Berufserfahrung in Industrie und Wirtschaft, wir leben hier nicht im luftleeren Elfenbeinturm.“ Außerdem beschäftige sich die Hochschule Aalen mit Zukunftsthemen, sei es Digitalisierung, Erneuerbare Energien oder Arbeitsmobilität. „Als Studienanfänger befinden Sie sich gerade in einer der spannendsten Zeiten“, so Scheuermann.

Wie stark die Hochschule Aalen auch in der Lehre sei, belegte Prof. Dr. Ingo Scheuermann mit den Ranking-Spitzenplätzen beispielsweise in der Elektrotechnik, der Mechatronik oder dem Maschinenbau: „Da sind wir sehr stolz drauf. Außerdem sind wir seit vielen Jahren die forschungsstärkste Hochschule für angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg.“ Ein weiterer Vorteil sei, dass die Förderung des Gründergeistes hier groß geschrieben werde. „Wir engagieren uns stark für Unternehmensgründungen“, sagte Scheuermann und verwies auf die vielfältigen Möglichkeiten, die das Innovationszentrum an der Hochschule Aalen biete.

Derweil warten draußen vor der Aula Klaus und Dagmar Gollmer auf ihren Sohn Tobias. Der 19-Jährige interessiert sich für den Studiengang „Maschinenbau/ Produktentwicklung und Simulation“. „Lange war Konstanz im Rennen, aber die Hochschule Aalen hat mit ihrem Studieninhalt und Internetauftritt überzeugt“, erzählt der Vater und fügt lachend hinzu: „Der Umzug von Balingen nach Aalen steht also fest – nachher wollen wir uns gleich mal ein paar Wohnungen anschauen.“ Auch Mahmoud Al-Moien möchte nach Aalen ziehen. Der 20-Jährige kommt aus Geislingen und will sich für „Maschinenbau/ Produktion und Management“ einschreiben. „Diesen Studiengang habe ich sonst nirgends gesehen, es hört sich sehr interessant an“, sagt der junge Mann. Dass es etwas Ingenieurwissenschaftliches sein sollte, steht für ihn schon lange fest. „An Autos und Fahrrädern rumschrauben, das macht mir total viel Spaß.“

Nach der Einführung in der Aula werden die Bewerber und Bewerberinnen von Studierenden und Professoren abgeholt, um einen vertiefenden Einblick in die Studiengänge und Labore der Hochschule zu bekommen. Eine interessierte Gruppe schart sich um Mechatronik-Professor Stefan Hörmann. Dieser führt seinen autonom fahrenden Roboter vor, der vorgegebene Linien auf dem Boden nachfahren kann. Roberta Weislogel hat sich derweil zu dem Grüppchen „Chemie“ gesellt. „Ich habe schon zwei Semester Molekulare Biowissenschaften an einer Universität studiert, aber das war nichts für mich. Da hat mir einfach der Praxisbezug gefehlt“, sagt die junge Frau beim Rundgang durch die Chemie-Labore.