Prof. Dr. Schneider mit Fachvortrag bei 100-Jahr-Feier der Österreichischen Gesellschaft für Metallurgie und WerkstoffeHochschule Aalen bringt dabei ihre Expertise in der Metallographie ein

Prof. Dr. Gerhard Schneider referierte in Leoben über Geschichte und Zukunft der Metallographie sowie über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in der Werkstoffprüfung. Foto: © ASMET | Christian Streili

Fr, 06. Juni 2025

Rund 350 Teilnehmende aus Wissenschaft und Industrie kamen im Mai in Leoben zur Feier des 100-jährigen Bestehens der Österreichischen Gesellschaft für Metallurgie und Werkstoffkunde (ASMET) zusammen. Prof. Dr. Gerhard Schneider, Leitungsmitglied des Instituts für Materialforschung Aalen (IMFAA) der Hochschule Aalen, war als Redner und Panelteilnehmer bei der Veranstaltung vertreten. Angelehnt an den Themenbereich „Prüftechnologien – gestern, heute, morgen“, beleuchtete er in seinen Impulsvortrag die historische Entwicklung der Metallographie, ihre zukünftige Bedeutung sowie aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in der Werkstoffprüfung. Anschließend diskutierte er gemeinsam mit anderen Expertinnen und Experten über die Geschichte und Zukunft der Prüftechnik und die bedeutende Rolle Österreichs in diesem Bereich.

Die zweitägige Fachveranstaltung wurde feierlich von Franz Rotter, dem Präsidenten der ASMET, und Geschäftsführer Gerhard Hackl eröffnet und umfasste Impulse namhafter Industrieunternehmen wie voestalpine Stahl GmbH oder Plansee SE und Forschungseinrichtungen wie der Technischen Universität Graz, Montanuniversität Leoben, Joanneum Research und der RWTH Aachen. Auch Fachvorträge zu verschiedenen Themenbereichen standen auf der Agenda, darunter die Themenfelder Stahlindustrie, Nachhaltigkeit und Innovationen in Prüftechnologien.

Ergänzt wurde das Programm durch mehrere Podiumsdiskussionen. Eine davon, moderiert von Andreas Schönauer, dem Obmann des Fachausschusses Metallographie & Mikrostrukturanalyse der ASMET, fokussierte auf technologische Entwicklungen und Perspektiven in der Werkstoffprüfung. Hier diskutierte Prof. Dr. Schneider zusammen mit weiteren Fachleuten bestehend aus Norbert Köpfle, (Plansee Group), Heinz Mayer (Joanneum Research), Gregor Mori (Montanuniversität Leoben), Wilhelm Sanders (Thermo Fisher Scientific) sowie Wolfgang Schützenhöfer (voestalpine BÖHLER Edelstahl GmbH & Co KG) über die Zukunft der Prüftechnik und die Rolle Österreichs, das seit mehreren hundert Jahren in Europa eine führende Rolle bei der Stahlherstellung und in der Materialwissenschaft spielt. „Die Diskussion hat gezeigt, dass die wahrgenommene Bedeutung der Werkstoffe in den letzten Jahren eher wieder steigt und dass es wichtig ist, dies insbesondere auch jungen Menschen zu vermitteln, damit wir genügend Nachwuchs bekommen, um die großen zukünftigen Herausforderungen auf dem wichtigen Feld der Materialkunde bewältigen zu können“, sagte Schneider.

Traditionelle Verfahren neu gedacht: Know-how aus Aalen 

In seinem vorangegangenen Vortrag „Von der Tradition zur Innovation: Metallographie gestern – heute – morgen“ stellte der Forscher die langjährige Erfahrung und das technische Know-how des Instituts für Materialforschung im Bereich der Werkstoffprüfung in den Mittelpunkt. Anhand anschaulicher Beispiele zeigte er auf, wie sich traditionelle Verfahren weiterentwickelt haben und welchen Beitrag moderne Prüftechnologien wie beispielsweise der Einsatz von Machine Learning zur Auswertung mikroskopischer Bilder, Qualitätssicherung und Materialentwicklung leisten können. „Gerade hier stehen wir an einem spannenden Wendepunkt: Die Verbindung von klassischer Metallographie mit Automation und datengetriebenen Verfahren zur Auswertung eröffnet enorme neue Möglichkeiten für die Materialforschung und für industrielle Anwendungen“, so der Materialwissenschaftler.

Das IMFAA bedankt sich herzlich bei der ASMET und der Montanuniversität Leoben für die Einladung, das großartige Event und den inspirierenden Austausch.