Der Wunsch nach persönlicher Individualmobilität ist ungebrochenE-Mobilität und unternehmensübergreifende Fahrgemeinschaften und Werksverkehrs als Lösung

Nach über einjähriger Arbeit wurde die Phase 1 des vom Bund im Rahmen der Zukunftsinitiative „MobilitätsWerkStadt 2025“ geförderten Forschungsprojektes „AA-MOBIL“ abgeschlossen. Foto: Thomas Siedler

Do, 17. Juni 2021

Nach über einjähriger Arbeit wurde die Phase 1 des vom Bund im Rahmen der Zukunftsinitiative „MobilitätsWerkStadt 2025“ geförderten Forschungsprojektes „AA-MOBIL“ abgeschlossen. An dem Projekt haben neben der Stadt Aalen (Amt für Wirtschaftsförderung), der Hochschule Aalen (Kompetenzzentrum für innovative Geschäftsmodelle) die OstalbBürgerEnergie eG (OBE) die Fa. Mapal Dr. Kress KG und weitere Unternehmen und der ÖPNV mitgewirkt. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit wurden in einem Abschlussbericht zusammengefasst, der heute an den Oberbürgermeister Thilo Rentschler und dem Bundestagsabgeordneten Roderich Kiesewetter übergeben wurde. Dank der Unterstützung von Roderich Kiesewetter gelang es, ein Fördervolumen von 100.000 EUR auf die Ostalb zu holen.

Im Rahmen des Forschungsprojektes wurden durch das Projektteam um Felix Unseld (Leiter Wirtschaftsförderung der Stadt Aalen) und Prof. Dr. Anna Nagl (Leiterin des Kompetenzzentrums für innovative Geschäftsmodelle der Hochschule Aalen) sowie Hans-Peter Weber (Vorstand der OstalbBürgerEnergie eG) online-Befragungen und Expertengespräche durchgeführt. So können die Projektergebnisse auf über 1300 Antworten von befragten Bürger*innen, Mitarbeiter*innen von Unternehmen und der Hochschule, Studierenden, Unternehmensleitungen, Betreiber des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sowie Vertreter*innen der Träger des ÖPNV gestützt werden. Damit lassen sich fundierte Aussagen über die Mobilitätsbedarfe der Bürger*innen und deren Einstellungen zu CO2- und NOx-reduzierter Mobilität, vor allem E-Mobilität und Fahrradverkehr, ableiten.

In Design Thinking-Workshops mit Studierenden der Hochschule, Projektworkshops und zahlreichen Veröffentlichungen in den regionalen und auch überregionalen und wissenschaftlichen Fachpublikationen wurden die Projektideen diskutiert und einem breiten Spektrum interessierter Bürger*innen und Institutionen zugänglich gemacht. Ebenso wurden die Abschlussergebnisse dem Gemeinderatsausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung präsentiert sowie in Vorträgen an der Hochschule vorgestellt und erläutert.

Besonders hervorzuheben ist, dass die persönliche Individualmobilität mit dem Pkw nach wie vor eine große Bedeutung hat und vor allem in ländlichen Regionen wie der Ostalb auch in Zukunft ein wichtiger Mobilitätsfaktor sein wird. Insofern geht es dabei darum, diese Individualmobilität umweltfreundlich zu gestalten, wobei aus heutiger Sicht Elektrofahrzeugen jeglicher Art eine besondere Rolle zukommt. Ebenso sollte die berufliche Pendlermobilität "neu gedacht werden". Hans-Peter Weber, Vorstand der OstalbBürgerEnergie e.G. ist sich gemeinsam mit dem Forscherteam der Stadt und der Hochschule Aalen sicher, dass über die Entwicklung einer multimodalen auf die regionalen Bedürfnisse optimal zugeschnittenen Verkehrs-App Fahrgemeinschaften und Werksverkehre neu "gedacht werden sollten". Dies kann nur erfolgreich unter intensiver Einbindung von Unternehmen und Arbeitnehmern sowie der Studierenden an der Hochschule sein. Das Projektteam schlägt dazu vor, dass Fahrgemeinschaften und Werksverkehre unternehmensübergreifend und verkehrszweigübergreifend (Pkw, ÖPNV, Fahrrad) neu zu definieren und zu entwickeln sind.

Der Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter ist davon überzeugt, dass die Erkenntnisse aus dem BMBF-Forschungsprojekt, die im heute übergebenen Abschlussbericht zusammengefasst sind, nun im Rahmen von SmartCity Aalen und dem Mobilitätspakt Aalen-Heidenheim weiterentwickelt und umgesetzt werden sollten. Dem schloss sich Oberbürgermeister Thilo Rentschler an und äußerte die Zuversicht, dass die überaus fundierten und innovativen Vorschläge von Gemeinderat und neuen Oberbürgermeister*in umgesetzt werden. Dies sei schon allein auf Grund der geforderten Klimaneutralität geboten.