Neuer Professor im Studiengang MechatronikProf. Dr. Markus Glück über seinen Werdegang und Pläne für den Studiengang

Foto: Markus Glück
Di, 13. April 2021

Zum Sommersemester 2021 startete Prof. Dr. Markus Glück an der Hochschule Aalen im Studienbereich Mechatronik als Professor für Automatisierung und Robotik in der Fertigungstechnik. Zuvor war er beim Greif- und Handhabungsspezialisten Schunk als Chief Innovation Officer und Mitglied der Geschäftsführung tätig, verantwortlich für Forschung und Entwicklung. Dabei beschäftigte er sich mit Greifwerkzeugen und deren Einsatz an verschiedensten Robotern, gewann 2017 mit einem seiner Entwicklerteams sogar den HERMES Innovationspreis 2017.

„Mein Interesse an der Robotik ging schon los mit Fischertechnik. Als Jugendlicher habe ich mich mit Elektromechanik beschäftigt, gelötet, programmiert, Modellflug betrieben und schließlich Elektrotechnik studiert.“ Dabei machte ihm besonders die Nähe zum Maschinenbau und zur Mechatronik Spaß – also die Anwendung von Elektro-, Informations- und Kommunikationstechnik in kleinsten Bauräumen sowie das Messen unmittelbar am Ort des Fertigungsgeschehens.

Seine Promotion an der Universität Ulm im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum der Daimler AG in Ulm drehte sich um Mikroelektronik, HF-Messtechnik und Sensorik: „Signale interpretieren und diese im Takt der Produktion zu verarbeiten, macht Spaß.“ Über Stationen in der Mess- und Regelungstechnik, einen Aufenthalt im Silicon Valley führte sein Weg in die Mechatronik – von der Bearbeitungsmaschine für Halbleiterchips zur Produktions- und Robotertechnik.

Die Robotik ist für ihn das Paradesystem der Mechatronik und ein sehr zukunftsträchtiges Thema. „Der Fortschritt der industriellen Automatisierung ist gewaltig. Durch flexible Automation können Menschen in der Fertigung zunehmend unterstützt werden, ebenso durch die unmittelbare Mensch-Roboter-Kooperation“, sagt Glück. Dabei beeindruckt ihn besonders die Messtechnik auf kleinstem Bauraum. „Auf unserem Fachgebiet sieht man schnell, was im wahrsten Sinn des Wortes bewegt werden kann, um zu einer intelligenten, smarten Produktion zu gelangen.“

Glück arbeitete schon immer sehr gern mit jungen Menschen– ob mit Auszubildenden, Studierenden oder Doktoranden, als Mitglied in der Stadtkapelle oder früher im Rahmen seiner Tätigkeit in der katholischen Jugendarbeit. Aber auch während der achtjährigen Zeit als Stiftungsprofessor an der Fakultät Maschinenbau der Hochschule Augsburg und seinem 14-jährigen Wirken als Geschäftsführer am Technologie Centrum Westbayern in Nördlingen gab er sein Wissen gerne an Studierende und Partner in zahlreichen Kooperationen weiter.

Für Aalen entschied er sich aufgrund der für ihn reizvollen Kombination seiner Lehrstelle aus Robotik und Automatisierungstechnik und wegen der Forschungsstärke der Hochschule. „Die Forschungsambitionen und Partnerschaften mit der Industrie reizen mich sehr. Sie eröffnen auch für die Lehre stets neue Technologiefelder und aktuelle Anwendungen“, sagt Glück.

Die Nähe zur Hochschule habe er selbst immer gepflegt durch Vernetzung und eine Verwurzelung in der Region. Seine Pläne für die Zukunft: Akzente in der Robotik setzen sowie sich aktiv in das Team und die Themenlandschaft der Hochschule Aalen einzubringen. Usability und Digitalisierung im Bereich Mechatronik voranzubringen, damit diese hochattraktiven aktuellen Themen auch in der Umsetzungspraxis der Firmen vorankommen.