In der Anfangszeit des Studiums habe ich mir vorgenommen später im medizinischen Bereich zu arbeiten. Dies hat sich aber im Rahmen des Praxissemesters zerschlagen, die Arbeit in der Klinik sagte mir nicht zu. Ich habe auch ein Praktikum in einer Berufsschule gemacht, bei dem ich sehr viele Möglichkeiten hatte mich einzubringen und sogar eigenständig Unterricht halten durfte. Das hat dann meinen Entschluss beeinflusst, in die Lehre gehen zu wollen.
Nach dem Studium hatte ich vier Monate freie Zeit, bevor ich an der Uni mit dem Studium zum Lehramt anfing. In dieser Zeit habe ich aushilfsweise halbtags in der Berufsschule und halbtags in einem Augenoptikfachgeschäft gearbeitet, um mir etwas dazuzuverdienen.

Seit April 2012 bin ich jetzt an der Uni in Bremen und gerade dabei meine Master-Thesis zu erstellen. Anschließend werde ich nach Rheinland-Pfalz zurückgehen und dort mein Referendariat absolvieren.

Hier einige Fakten zu meinem Studium:

Die Uni Bremen ist die einzige, die die Möglichkeit des Quereinstiegs im Masterbereich anbietet. Das heißt, dass man an jeder anderen Hochschule nochmal ein komplettes Studium absolvieren muss, also B.Ed. und M.Ed. --> 11 Semester.
Deshalb war klar, dass die Uni Bremen erste Wahl ist, da man hier in 4 Semestern fertig werden kann.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass das Bundesland Bayern diesen Abschluss nicht als vollwertig anerkennt. In allen anderen Bundesländern ist der Einstieg in den Schuldienst möglich

Der Studiengang heißt Lehramt an beruflichen Schulen, Gewerblich-Technische Wissenschaften, Schwerpunkt Metalltechnik.
Mit Abschluss des Studiums erwirbt man das 1. Staatsexamen. Anschließend absolviert man ein Referendariat von 18-24 Monaten (abhängig vom Bundesland), hat damit das zweite Staatsexamen und die Chance späterer Aufstiegsmöglichkeiten in der Schule, sowie die Möglichkeit der Verbeamtung.


Ich habe nach meinem Studium als wissenschaftliche Assistentin innerhalb eines Projektes an der Hochschule Aalen gearbeitet. Hierbei ging es um die Erstellung einer subjektiven Refraktionsmethode um Abbildungsfehler höherer Ordnungen (z. B. Koma) zu messen. Dazu sollten Refraktionslinsen (z. B. Kreuzkomalinsen) gefertigt werden. Später sollten Kontaktlinsen für eine Keratokonus-Korrektion geschliffen werden. Mittlerweile, gibt es an der Hochschule dazu einen Linsensatz. Nach dem die Forschungsgelder aus waren und neue beantragt worden sind, habe ich mich an der Berufsschule mit Fachrichtung Augenoptik als Lehrerin beworben.

Die Berufsschule hat nach einem/einer Diplomingenieur/in mit Praxiserfahrung für den theoretischen Unterricht Augenoptik gesucht. Allgemein gilt, dass die Berufsausbildung im Ausbildungsberuf des/der Augenoptikers/in im dualen System stattfindet. Das bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler hauptsächlich ihre praktischen Kenntnisse im Ausbildungsbetrieb erwerben und die theoretischen Kenntnisse hauptsächlich in der Schule.

Ich habe die Stelle als Lehrerin bekommen. Hierbei handelt es sich um einen Direkteinstieg, d. h. man unterrichtet (9 Unterrichtsstunden) von Anfang an selbstständig. Die restliche Zeit verbringt man an Seminaren, um sich die notwendigen Kompetenzen für den Lehrer-Beruf anzueignen. Dazu gehört u. a. psychologische Pädagogik, Didaktik und Methodik für den Unterricht, Schulrecht, Schulorganisation. Diese Ausbildung dauert zwei Jahre.

Am Anfang benötigt man sehr viel Zeit den Unterricht vorzubereiten und den danach gehaltenen Unterricht nachzubereiten. Doch das wird mit der Zeit einfacher und geht rascher von Hand.

Bei dieser Ausbildung ist es wichtig zu wissen, dass man zwei Unterrichtsfächer benötigt. Mein zweites Unterrichtsfach neben Berufstheorie (Lernfeld) Augenoptik ist Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre. Danach ist man Gewerbeschulrat/rätin im Angestelltenverhältnis. Nach weiterer Zeit ist auch eine Verbeamtung auf Lebenszeit möglich (davor auf Probe). Nach dieser erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung, ist man befähigt an einer Berufsschule zu unterrichten.

Das Unterrichten in den beiden Unterrichtsfächern in der Oberstufe ist nach einer weiteren Ausbildung (Aufstiegslehrgang) möglich. Diese Weiterbildung dauert nochmal drei Jahre. Diese Ausbildung habe ich 2011 erfolgreich abgeschlossen.

Ja, der Beruf des Lehrers/der Lehrerin ist mein Traumberuf. Das Unterrichten selbst ist eine einzige Freude. Hierbei geht es neben der Vermittlung des Fachwissens, noch um einiges mehr. Die Schülerinnen und Schüler bestärken meine Eigenmotivation durch ihre Neugierde, ihren Lernwillen, ihre Persönlichkeit und ihren Umgang mit uns Lehrern. Der Lernprozess findet hierbei auf beiden Seiten statt. Ich lerne auch sehr viel von meinen Schülerinnen und Schülern.

Jeder Tag, jede Unterrichtsstunde, jede Klasse, jeder Schüler/jede Schülerin bereichern meinen Berufsalltag und somit mein Leben. Es macht sehr viel Freude und ich bin sehr dankbar in diesem Beruf tätig sein zu dürfen.