Philosophie trifft KlangkunstPeter-John Vettese als Musiker von Weltrang zu Gast an der Hochschule Aalen

Peter-John Vettese sprach in seinem Vortrag „The sound of music is NOT the music“ über die Grenzen zwischen Klang und Musik. Foto: © Hochschule Aalen | Andreas Wegelin

Do, 16. Oktober 2025

Kürzlich referierte Peter-John Vettese an der Hochschule Aalen zum Thema „The sound of music is NOT the music“ und schenkte dem Publikum einen Abend, der mehr war als ein Vortrag – ein philosophisch-musikalisches Experiment, das durch live gespielte Klangbeispiele zum Erlebnis wurde. Der Musiker von Weltrang, der mit Annie Lennox, Jethro Tull und Paul McCartney gearbeitet hat, sprach nicht etwa über Ruhm, Erfolg und vergangene Konzerte, sondern erörterte die Frage, was Musik eigentlich ist.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Rektor Prof. Dr. Harald Riegel, der die Bedeutung interdisziplinärer Impulse für eine lebendige Hochschulkultur betonte. Prof. Dr. Markus Peter führte das Publikum mit einer persönlichen Einführung an den Künstler heran. Dr. Suzana Cerina schlug eine gedankliche Brücke zum Thema des Abends und vertiefte nach dem Vortrag das Gehörte in einem klugen, anregenden Gespräch mit dem Musiker und Philosophen.

Vettese, der mit einigen der bekanntesten Namen der neueren Musikgeschichte gearbeitet hat, sprach nicht über Technik, Erfolg oder Charts, sondern über das Wesen der Musik selbst. „Der Klang ist das Medium, aber die Musik entsteht erst im Geist“, erklärte er – und regte damit zu einer lebhaften Diskussion über Intuition, Interpretation und die Rolle der Zuhörenden an.

Die Veranstaltung war Teil des Studium Generale – jenem offenen Raum, in dem das Denken selbst zum Abenteuer wird. Für viele Studierende war der Abend eine inspirierende Herausforderung: nicht durch fertige Antworten, sondern durch herausfordernde Fragen.

Was bleibt, ist ein Gedanke, der den Abend wie ein leiser Nachklang durchzog: Zu erwarten, dass Musik uns einfach mitreißt, ist möglicherweise der falsche Ansatz. Vielleicht müssen wir ihr entgegenkommen – auf halbem Weg.

Damit Musik nicht nur Klang bleibt, sondern zur Begegnung – vielleicht sogar zur Erkenntnis – wird, müssen wir uns ihr nähern wie Reisende einer fremden Welt: mit offenen Ohren, wachem Geist und der Bereitschaft, uns auf das Unbekannte einzulassen. Klingt anspruchsvoll? Es ist wie im Studium: Wer sich darauf einlässt, wird belohnt.