Ein Netzwerk für die berufliche ZukunftZum 30-jährigen Jubiläum der Aalener Industriemesse (AIM) präsentierten sich über 120 Aussteller an der Hochschule Aalen

Freuen sich über die Auszeichnung: Die diesjährigen AIM-Preisträgerinnen mit Rektor Prof. Dr. Harald Riegel (vorne rechts) sowie Konrad Grimm (links) und Markus Kilian vom Förderverein der Hochschule Aalen. Foto: © Hochschule Aalen | Nele Hirschmiller

Do, 24. Oktober 2024

Dieses Jahr konnte die Aalener Industriemesse (AIM) ihr 30-jähriges Jubiläum feiern: Seit 1994 Jahren bringt sie Studierende, Graduierte und zukünftige Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zusammen. Was die „AIM“, die zu einer den größten Kontakt- und Karrieremessen in Süddeutschland gehört, besonders auszeichnet, ist ihre Organisation – sie wird nämlich von Studierenden für Studierende auf die Beine gestellt.

Reger Trubel herrschte gestern bei der 30. Aalener Industriemesse, die auf dem Campus Beethovenstraße sowie im Aula-/Hörsaalgebäude stattfand. In einer ungezwungenen Atmosphäre ermöglicht sie einen Überblick über Praktika, Einstiegsoptionen, Unternehmensphilosophien, Anforderungsprofile und passende Stellenangebote. Ergänzt wurde das Angebot durch eine Messe-Rallye, einen Bewerbungsunterlagen-Check sowie professionelle Aufnahmen für Bewerbungsfotos. Für Unternehmen ist die Messe eine ideale Plattform, um ihren Bekanntheitsgrad bei Studierenden zu erhöhen und damit für sich und um dringend gesuchte Nachwuchskräfte zu werben. Die Studierenden wiederum können auf der „AIM“ erste Kontakte zu zukünftigen Arbeitgebern knüpfen und so wertvolle Einblicke in ihre berufliche Zukunft bekommen.

„Die Unternehmen finden hier super Nachwuchskräfte.“

Unter dem Motto „30 Jahre AIM – entdecke deine Zukunft“ präsentierten sich über 120 Aussteller auf der Messe. „Es ist Jahr für Jahr phänomenal zu erleben, was die Studierenden mit dieser Messe auf die Beine stellen“, sagte Hochschulrektor Prof. Dr. Harald Riegel bei der Eröffnung. Er dankte insbesondere den Projektleiterinnen Lilly Hinderberger, Carolin Schmid, Jasmin Weiler und Lavinia Wagner sowie allen Mithelfenden für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement, ihre Flexibilität und ihren Teamgeist. Ein großes Dankschön ging auch an die ausstellenden Unternehmen: „Als eine Hochschule für angewandte Wissenschaften liegt uns die Nähe zur Industrie sozusagen in den Genen. Wir legen viel Wert auf eine praxisnahe Ausbildung, und der enge Kontakt zu kleinen und kleinen und mittleren Unternehmen sowie Weltmarktführern, Hidden Champions und quirligen Start-ups eröffnen unseren Studierenden wertvolle Einblicke in die Praxis und attraktive berufliche Perspektiven.“ Wirtschaftsförderin Dr. Katarzyna Haverkamp, die den Landrat des Ostalbkreises, Dr. Joachim Bläse, vertrat, betonte, wie wichtig die „AIM“ für die Verankerung der Studierenden in der Region sei. Auch Andre Mandel, Wirtschaftsförderer der Stadt Aalen, unterstrich in seinem Grußwort die Bedeutung der „AIM“: „Die Unternehmen finden hier super Nachwuchskräfte.“

Herausragendes studentisches Engagement

Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung würdigte der Förderverein der Hochschule Aalen auch das besondere Engagement von Studierenden – zum 30-jährigen Jubiläum gab es nicht nur den jährlichen Förderpreis für das Campus-Engagement, der an Marceline Baumann und Linda Büchner ging, sondern auch einen Förderpreis für die diesjährigen AIM-Projektleiterinnen Lilly Hinderberger, Carolin Schmid, Jasmin Weiler und Lavinia Wagner. Überreicht wurden die mit jeweils 1000 Euro dotierten Preise von Konrad Grimm, Vorsitzender des Fördervereins und Geschäftsführer der Maschinenfabrik Alfing Kessler GmbH, sowie Markus Kilian, Geschäftsführer des Fördervereins und der Südwestmetall Ostwürttemberg. Alle sechs Preisträgerinnen hätten sich parallel zu ihrem Studium mit ihrem ehrenamtlichen Engagement in besonderer Weise verdient gemacht, sei es im UStA-Vorstand, im Fakultätsrat, bei Veranstaltungen wie dem Hochschulsportfest und der „AIM“ oder bei der Renovierung der Studentenbar Erna’s. „Es macht einfach riesig viel Spaß mit den Leuten, wir sind ein super Team“, freut sich Preisträgerin und UStA-Vorständin Linda Büchner, die im vierten Semester Information Design studiert und dafür extra aus dem brandenburgischen Templin nach Aalen gezogen ist.

Der erste Eindruck zählt

Beim anschließenden Messe-Rundgang konnten sich die Besuchenden einen Eindruck von der großen Vielfalt der Ausstellung machen – wie beispielsweise Lea Launer und Lea Spegel. Die beiden jungen Frauen studieren im sieben Semester Betriebswirtschaft für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). „Wir sind ja bald fertig mit unserem Bachelor und wollen uns schon mal umschauen“, sagt Launer und fügt hinzu: „Der Arbeitsalltag während meines Praxissemesters hat mir sehr gut gefallen. Deshalb möchte ich jetzt erstmal in die Industrie.“ Die „AIM“ sei eine tolle Gelegenheit, mit Unternehmen in Kontakt zu kommen, die nicht so bekannt seien. „Der erste Eindruck ist wichtig“, findet ihre Kommilitonin.

Steigende Nachfrage für Werkstudium

Währenddessen steht Alex Zeller am Stand von Würth Elektronik und ist für die „studentische Kundschaft“ bereit. Der Applikationsingenieur ist auch Ausbilder bei Würth Elektronik und die „AIM“ sozusagen ein Heimspiel für ihn. „Ich habe selbst an der Hochschule Aalen studiert und bin damals über die AIM zu Würth gekommen. Praxissemester, Bachelorarbeit, Festanstellung“, erzählt der 32-Jährige vergnügt. Für die Unternehmen sei es ein Gewinn, auf der Messe vertreten zu sein. Das finden auch Sara Müller, Fabian Schleyerbach und Nadja Zott von Rommelag. „Der direkte Kontakt mit den Studierenden ist essenziell, dadurch bekommen wir mehr mit, was ihnen wichtig ist“, sagt Rommelag-Personalerin Nadja Zott. Bedingt durch die Corona-Pandemie, habe oftmals der Praxisbezug gefehlt. „Jetzt freuen wir uns über eine steigende Nachfrage für ein Werkstudium und für Praxissemester.“

Den Katalog schon vor einer Woche durchgearbeitet

Auf der Suche nach einem Praxissemester ist auch Sally Radaideh. Die 22-Jährige studiert Mechatronik an der Deutsch-Jordanischen Universität in Amman und ist erst vor zwei Wochen nach Aalen gekommen. Die kommenden drei Semester wird sie hier studieren. Mit dem dicken AIM-Katalog unter dem Arm, in dem sie überall Kreuze bei interessanten Firmen gemacht hat, schlendert sie durch die Gänge. „Den Katalog habe ich schon vor einer Woche durchgearbeitet“, erzählt sie verschmitzt. „Die Kurzprofile über die Unternehmen sind sehr hilfreich. Hier gibt es – im Gegensatz zu meinem Heimatland – viele Firmen, die mit Mechatronik zu tun haben.“

Seit 30 Jahren kein Messejahr ausgelassen

Ein Kreuz hat die Studentin auch bei dem Aalener Unternehmen Mapal gemacht, an dessen Stand sie sich unbedingt umschauen möchte. Hier steht Uwe Heßler den Fragen Rede und Antwort. Der Ingenieur leitet die Mapal Academy und freut sich sichtlich über die große Nachfrage. Die Messe kennt er aus dem Effeff – denn schließlich war er von Anfang an mit dabei, damals hieß sie noch IKOM (Industrie- und Kontaktmesse). „Seit 30 Jahren habe ich kein Messejahr ausgelassen“, erzählt Heßler fröhlich. „Die AIM hat in den vergangenen 30 Jahren eine tolle Entwicklung hingelegt. Sie hat auch ihren großen Anteil daran, dass die Hochschule und die Industrie eng vernetzt sind.“ Der Austausch sei sehr wichtig. „Dadurch ist man auch am Puls der Zeit, weil man durch die Studierenden über neue Studiengänge erfährt und so die Anregung bekommt, dass man jemandem mit dem entsprechenden Anforderungsprofil auf der ein oder anderen Stelle gebrauchen könnte.“ Es sei wirklich bewundernswert, auf welch hohem professionellen Niveau die „AIM“ von den Studierenden organisiert werde. Und lachend fügt er hinzu: „Das kann man schon mal loben.“