Resilienzmonitor Ostalbkreis zeigt Handlungsbedarf aufKleine und mittlere Unternehmen (KMU) reagieren sehr unterschiedlich auf wirtschaftliche Herausforderungen

Prof. Dr. Holger Held, Doktorand Jakob Weber und Markus Frei, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Ostalb, präsentieren den aktuell erschienenen Resilienzmonitor Ostalbkreis (v.l.n.r.). Foto: © Hochschule Aalen
Eine umfassende Studie der Hochschule Aalen zur Resilienz von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Ostalbkreis hat signifikante Unterschiede in der Fähigkeit der Unternehmen aufgezeigt, auf wirtschaftliche Herausforderungen zu reagieren.
Grundlage hierfür ist eine Befragung von 102 Unternehmen aus verschiedenen Wirtschaftssektoren im Ostalbkreis. Die Studie der Hochschule Aalen, die durch die Kreissparkasse Ostalb unterstützt wurde, hat das Ziel, konkrete Handlungsempfehlungen zur Stärkung der Resilienz von KMU im Ostalbkreis abzuleiten.
Die Untersuchung, die unter der Leitung von Prof. Dr. Holger Held, Studiengang BWL für KMU, und Jakob Weber, Doktorand „Resilienz im strategischen Management“ unter der Betreuung von Prof. Dr. Patrick Ulrich, durchgeführt wurde, zeigt, dass die KMU im Ostalbkreis im Durchschnitt einen Resilienz-Score von 70 von 100 Punkten erreichen. Besonders in den Bereichen Kundenzentrierung und Human Resources besteht deutlicher Nachholbedarf, während die besten Ergebnisse in den Kategorien Leadership und Unternehmenskultur erzielt wurden.
Bedenklich stimmt, dass sieben Prozent der befragten Unternehmen einen Resilienz-Score von unter 50 Punkten aufweisen, was auf erhebliche Gefährdungen hinsichtlich ihrer Überlebens- und Zukunftsfähigkeit hindeutet. Im Rahmen einer differenzierten Betrachtung wurden insbesondere Unterschiede nach der Unternehmensgröße und dem Wirtschaftssektor und -bereich ausgewertet. Im Ergebnis identifiziert die Studie zunächst fünf zentrale Handlungsfelder, die für eine nachhaltige Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der Unternehmen entscheidend sind: Kundenzentrierung, Human Resources, Partnerschaften, Digitalisierung und Krisenprävention. Zusätzlich ergibt sich für die institutionellen Akteure ein sechstes Handlungsfeld Wirtschaftsförderung.
Darüber hinaus zeigen sich bemerkenswerte Einzelergebnisse und Muster. Zum Beispiel erzielen die resilientesten Unternehmen in der Befragung die höchsten Werte in der Kundenzentrierung. Die stärkste Korrelation zwischen einer einzelnen Aussage und einem hohen Resilienz-Score besteht beim Vorhandensein einer Digitalisierungsstrategie und der Überwachung der digitalen Aktivitäten. „Unsere Studie bietet nicht nur einen wertvollen Überblick über den aktuellen Stand der Resilienz in der regionalen Wirtschaft, sondern leitet auch konkrete Maßnahmen ab, die die Widerstandsfähigkeit der Unternehmen langfristig stärken können“, betont das Forscherteam.
Die Forschung zur Resilienz von Unternehmen befindet sich zwar noch in einem frühen Stadium. Aus den Rückmeldungen der Presse und der Unternehmen geht jedoch hervor, dass der Ansatz bereits eine große Hilfe bei der Bewertung der Resilienz von Unternehmen darstellt. Die Studie kann hier heruntergeladen werden.