Drei Fragen an: Olatomiwa BadmosEhemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule Aalen verteidigte vor kurzem erfolgreich seine Promotion in Zusammenarbeit mit dem Karlsruhe Institute of Technology (KIT)

Dr. Olatomiwa Badmos ist "glücklich und erleichtert" über seine frisch abgeschlossene Promotion und freut sich auf den nächsten Schritt in seiner Karriere. Foto: © Hochschule Aalen

Mo, 06. Februar 2023

Der erfolgreiche Abschluss einer Promotion bedeutet immer eine mehrere Jahre andauernde Herausforderung für den Doktoranden. „Große Freude und Erleichterung“ empfand auch Olatomiwa Badmos, nachdem er vor wenigen Tagen seine Dissertation mit dem Titel „Application of deep learning methods in materials microscopy for the quality assessment of Lithium-ion batteries and sintered NdFeB magnets“ am KIT Karlsruhe erfolgreich verteidigen konnte. Der heute 30-Jährige startete im Juni 2017 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Materialforschung (IMFAA) an der Hochschule Aalen und begann im April 2018 mit der Promotion. Er beschäftigte sich darin unter der Betreuung von Prof. Dr. Gerhard Schneider und Dr. Timo Bernthaler sowie unter der Beteiligung des KIT mit Machine-Learning-Methoden zur Mikrostruktur- und Qualitätsbewertung von Lithium-Ionen-Batterien und gesinterten NdFeB-Magneten. Seit über zwei Jahren arbeitet der Wahl-Ellwanger zusätzlich als Senior AI Engineer beim Unternehmen AstraZeneca Computational Pathology. Im Dezember 2022 wurde er zum Associate Director, Oncology Data Science Platforms, befördert.

Andrea Heidel (AH): Gratulation erstmal vom ganzen IMFAA-Team zum erfolgreichen Abschluss! Wie geht es dir nachdem du diese große Aufgabe so erfolgreich gemeistert hast? Und was hast du mit der all der freien Zeit vor, die du jetzt haben wirst?

Olatomiwa Badmos (OB): Vielen Dank für die freundlichen Worte und die Glückwünsche des IMFAA-Teams! Ich fühle mich großartig, nachdem ich meinen Doktortitel erfolgreich abgeschlossen habe. Es war definitiv eine herausfordernde Reise, aber es fühlt sich großartig an und ich bin so stolz auf das, was ich erreicht habe. Ich freue mich, dass ich jetzt etwas Freizeit habe, und ich plane, eine kleine Pause einzulegen, um neue Energie zu tanken und Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. Aber ich freue mich auch darauf, den nächsten Schritt in meiner Karriere zu machen und meine Forschungsergebnisse für eine positive Weiterentwicklung meines Bereichs verwenden zu können. Insgesamt freue ich mich auf dieses nächste Kapitel und all die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, sowohl persönlich als auch beruflich.

AH: Du hast bis 2017 in London gelebt und dort auch dein Bachelor- und Master-Studium abgeschlossen. Was hat dich damals nach Aalen gebracht und wie war die Zeit an der HS Aalen für dich? 

OB: Ich habe mich für ein Studium der Elektrotechnik entschieden, weil mich die Technik, die uns umgibt, schon immer fasziniert hat, und ich wusste, dass ich dieses Interesse in diesem Bereich tiefgreifend und sinnvoll einsetzen kann. Ich bin nach Aalen gezogen, um an der Hochschule Aalen zu promovieren, weil sie für ihr exzellentes Forschungsprogramm im Bereich der Materialwissenschaften bekannt ist, und ich war begeistert von der Möglichkeit, mit führenden Forschern auf diesem Gebiet zusammenzuarbeiten und Forschung zu betreiben, die mich begeistert. Meine Zeit an der Hochschule Aalen war sehr produktiv und lohnend. Ich hatte die Möglichkeit, viele bemerkenswerte und interessante Menschen kennenzulernen und mit ihnen zusammenzuarbeiten, wodurch ich viele wertvolle Erfahrungen sammeln konnte, und ich bin dankbar für die Unterstützung und Anleitung durch meine Professoren und Kollegen. Derzeit lebe ich immer noch in der Region, und ich habe vor, auf absehbare Zeit hier zu bleiben. Die Region bietet eine hohe Lebensqualität, und ich habe hier auch ein großes Netzwerk an Unterstützern.

AH: Du arbeitest seit September 2020 bei AstraZeneca, einem internationalen Pharmakonzern, der seit der Corona-Pandemie den Menschen in Deutschland als Impfstoff-Hersteller sehr vertraut ist. Wie sehr unterscheidet sich deine Arbeit von dem, womit du dich während deines Studiums beschäftigt hat oder wo sind Überschneidungen? 

OB: Meine Arbeit bei AstraZeneca unterscheidet sich eigentlich nicht allzu sehr von dem, womit ich mich während meines Studiums beschäftigt habe, zumindest gibt es viele Überschneidungen. Während meiner Promotion konzentrierte ich mich auf den Einsatz künstlicher Intelligenz für die Qualitätsbewertung von energierelevanten Materialien anhand von Mikroskopiebildern. Bei AstraZeneca arbeite ich als Ingenieur für künstliche Intelligenz an der Entwicklung von Software-Tools und Deep-Learning-Modellen für die Bildanalyse in der computergestützten Krankheitsforschung zur Unterstützung der Entwicklung neuer Medikamente. Das Thema ist zwar ein anderes, aber die Fähigkeiten und Kenntnisse, die ich während meiner akademischen Laufbahn erworben habe, sind für meine jetzige Tätigkeit sehr wertvoll.

AH: Danke dir und weiterhin alles Gute und viel Erfolg!