Geballte Kraft für die EnergiewendeHochschule Aalen beteiligt sich an neuem Forschungsverbund

Im Studiengang Elektrotechnik / Erneuerbare Energien wird an Lösungen für die Energiewende geforscht.

Do, 01. Oktober 2015

Das Zentrum für angewandte Forschung (ZAFH) „ENsource“ unter Beteiligung der Hochschule Aalen wird in den kommenden drei Jahren mit rund 1,5 Millionen Euro gefördert. Die Hochschule Aalen ist durch Prof. Dr. Martina Hofmann am neuen Forschungsverbund  beteiligt.

Wo und wie kann erneuerbare Energie gewonnen, eingespart und gespeichert werden? Am neuen Zentrum für angewandte Forschung „ENsource“ (Urbane Energiesysteme und Ressourceneffizienz) unter Koordinierung der Hochschule für Technik Stuttgart steht alles im Zeichen der Energiewende: Es soll dazu beitragen, Herausforderungen und Potenziale der Energiewende besser zu verstehen und umzusetzen. Dafür erhält das Projekt, zu dem sich acht Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Universitäten sowie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen haben, für zunächst drei Jahre Fördermittel im Umfang von rund 1,5 Millionen Euro. „Die Energiewende ist eine Herausforderung, die praktische und innovative Lösungen braucht. Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften sind mit ihrer anwendungsorientierten Forschung prädestiniert dafür“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer bei der Übergabe der Förderzusage in Stuttgart.

Die Hochschule Aalen ist durch Prof. Dr. Martina Hofmann vom Studiengang Elektrotechnik am neuen Forschungsverbund maßgeblich beteiligt. Mit ihrem vierköpfigen Forschungsteam wird sie eine umfassende Fallstudie der Gemeinde Rainau einbringen. Ziel des „Smart Village Rainau“ ist es, den Ort weitgehend energieautark zu machen – und dadurch in Zukunft ohne fossile Brennstoffe auszukommen. Dies soll unter anderem mit einer zweistufigen Biogasanlage, die ausschließlich gemeindeeigene Reststoffe und nachwachsende Rohstoffe wie Wildpflanzen verwertet, umgesetzt werden. Das gewonnene Gas soll dann mit Hilfe einer biologischen Aufbereitung auf Erdgasqualität gebracht werden.

„Das ist ein besonders zukunftsträchtiges Thema“, sagt Prof. Dr. Hofmann und freut sich auf die Zusammenarbeit im Forschungsverbund. „Da haben wir eine ganz bunte Mischung, sozusagen die geballte Kraft des Landes für die Energiewende, das ist einfach toll!“ Die Wissenschaftlerin beschäftigt sich vor allem mit dem Einsatz von erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz bei regionalen Anwendern, wie beispielsweise kleinere Unternehmen oder Kommunen. So entwickelt Prof. Dr. Hofmann mit ihrem Team derzeit auch ein Klimaschutzkonzept für den Landkreis Heidenheim. „Nur erneuerbare Energie allein funktioniert nicht, wir müssen auch weniger verbrauchen“, betont die Professorin und appelliert an die Gemeinden ebenso wie an Privathaushalte: „Jeder muss anfangen, Energie zu sparen – beispielsweise mit dem Einbau von neuen Fenstern und einer Wärmeisolierung.“

Prof. Dr. Martina Hofmann hat den Stiftungslehrstuhl für Erneuerbare Energien inne, der vor drei Jahren von der VR-Bank Aalen und dem Bundestagsabgeordneten Roderich Kiesewetter initiiert wurde. Bisher waren an der Finanzierung der auf zehn Jahre angesetzten Stiftungsprofessur weitere genossenschaftliche Banken der Region sowie die Stadtwerke Aalen GmbH, die Paul Hartmann AG, EnBW Ostwürttemberg DonauRies AG, VARTA Microbattery GmbH, die Uhl Windkraft Projektierung GmbH & Co. KG und die Green factory GmbH beteiligt.