Von Aachen nach AalenDishant Kavathia nimmt Masterstudium an Hochschule Aalen auf

In seiner Freizeit unterstützt Dishant Kavathia aus Indien ehrenamtlich den Aufwindhof in Aalen. Foto: Privat.

Mo, 08. August 2022

Seit dem Sommersemester 2022 hat das Masterstudienangebot „Advanced Materials and Manufacturing“ an der Hochschule Aalen mit dem gebürtigen Inder Dishant Kavathia einen neuen Studierenden. Motiviert durch eine Karrieremesse mit Beteiligung der Hochschule Aalen wechselt er von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, einer der renommiertesten Universitäten für technische Studiengänge, auf die Ostalb.

Dishant Kavathia, gebürtig aus der kleinen Stadt Vapi in Gujarat, Indien, absolvierte zunächst erfolgreich ein Maschinenbaustudium (Bachelor) und arbeitete danach für zwei Jahre in einer internationalen Firma in Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate. Im letzten Jahr entschied er sich, in Deutschland weiterzustudieren – und kam an die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen. Aber wie landete er in Aalen?

Karrieremesse weckt Interesse an anwendungsorientiertem Studium

„Research in Germany“ ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Ziel der Initiative ist es, Fachkräfte, Studierende und Akademiker aus dem Ausland zu gewinnen beziehungsweise diese in Deutschland zu halten. Regelmäßig werden daher Karrieremessen durchgeführt, an denen deutsche Einrichtungen die Möglichkeit bekommen, sich einem internationalen Publikum zu präsentieren. Federführend organsiert vom Managementteam des Kooperationsnetzwerks SmartPro unter Beteiligung des Akademischen Auslandamtes nahm die Hochschule Aalen im Herbst 2021 an einer Online-Karrieremesse der Initiative teil.

Dishant Kavathia zeigte am virtuellen Stand der Hochschule Aalen sogleich großes Interesse für das Forschungsmasterangebot „Advanced Materials and Manufacturing“ (AMM), bei dem sich alles um neue Materialien und Fertigungsverfahren dreht. Prof. Dr. Dagmar Goll, Studiendekanin in AMM und Sprecherin des SmartPro-Netzwerks, ist begeistert: „Wir bringen die Studierenden vor allem in unsere modern ausgestatteten Forschungslabore und nicht nur in die Vorlesungssäle.“

Dishant Kavathia, der sich bereits während des Studiums in Aachen für Additive Fertigungsverfahren interessierte, zeigte sich fasziniert von der starken Anwendungsorientierung in der Forschung der Hochschule Aalen. „Die Möglichkeit, jedes Semester in unterschiedlichen Forschungsprojekten praxisnahe Fragestellungen verfolgen zu können, begeisterte mich sehr“, nennt Dishant als Motiv für seinen Wechsel.

Erste Ergebnisse für eine Publikation

Aktuell setzt Dishant Kavathia in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Markus Merkel Methoden der Künstlichen Intelligenz, sogenanntes Machine Learning, ein, um die Temperaturverteilung in thermisch belasteten Bauteilen schneller und präziser vorherzusagen. Diese Ergebnisse fließen dann beispielsweise in die Gestaltung und Dimensionierung von Heizelementen ein, um deren Energieeffizienz zu verbessern. Oft sind die neu ermittelten, idealeren Geometrien der Bauteile nur durch Methoden wie Additive Fertigung herstellbar. „Die Ergebnisse fasse ich gerade in einer wissenschaftlichen Publikation zusammen“, so Dishant. Darauf aufbauend sind weiterführende Untersuchungen geplant, um die Prognosegenauigkeit mittels Methoden wie Deep Learning weiter zu verbessern.

Auch Prof. Dr. Markus Merkel ist begeistert. „Dishant Kavathia ist ein toller Student und ich freue mich, dass er seine Begeisterung und Expertise jetzt bei uns einbringt.“ Die Kombination von Additiver Fertigung und Machine Learning verfolgt Merkel auch als Forschender im SmartPro-Netzwerk und ermöglicht so, energie- und ressourceneffiziente Produkte zu entwickeln.

Internationalität wird an der Hochschule Aalen gefördert

Als internationaler Student fühlt Dishant sich bestens vom Akademischen Auslandsamt der Hochschule und dem Welcome Center Ostwürttemberg unterstützt. „Durch deren unterschiedlichste Angebote lerne ich die deutsche Kultur besser kennen und kann Kontakte knüpfen“, erzählt Dishant. Aber er möchte auch etwas zurückgeben: Im Rahmen des vom DAAD geförderten und vom Auswärtigen Amt finanzierten Projekts ENGAGE des Akademischen Auslandsamts unterstützt Dishant in seiner Freizeit ehrenamtlich den Aufwindhof Aalen.

„Ich bin allen Beteiligten wirklich sehr dankbar, dass sie mich bei meinem Wechsel von Aachen nach Aalen so gut unterstützt und begleitet haben“, sagt Dishant. Er freut sich schon auf weitere anwendungsorientierte Forschungsprojekte in den nächsten Semestern.