Kanban verstehen und anwendenStudierende der Hochschule Aalen werden im agilen Management geschult

Der erfahrene Kanban-Trainer York Rössler hat Studierender der Hochschule Aalen kürzlich im agilen Projektmanagement geschult. Foto: privat

Mo, 02. Mai 2022

Studierende des Masters Mittelstandsmanagement und des Bachelors Gesundheitsmanagement hatten kürzlich die einmalige Gelegenheit, an einem zweitägigen Kanban-Training teilzunehmen, in dem sie sich mit Tools und Methoden zum agilen Management beschäftigten. Mit York Rössler ist es der Hochschule gelungen, einen der wenigen, erfahrenen Kanban-Trainer nach Aalen zu holen. Die Studierenden konnten so praxisnah agiles Projektmanagement anhand der erfolgreich industrieimplementierten Managementmethode, dem Kanban Board, kennenlernen.

„Work smart, not hard“ – ein Zitat, das nicht nur im Studium, sondern auf allen Ebenen des Arbeitslebens angewendet werden kann. Gerade das Thema Agilität spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Die Fähigkeit, flexibel, proaktiv und antizipativ zu agieren spielt sich im Unternehmenskontext vor allem auf Teamebene ab. Der Fokus liegt insbesondere darin, Teams und die interne Zusammenarbeit durch effiziente Prozesse und Methoden mitarbeiter- und individuengerecht zu gestalten und zu verbessern. Agilität und effiziente Arbeitsflüsse (Workflows) gehören zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren im Management von Unternehmen. Vor allem haben die vergangenen beiden krisengeprägten Jahren gezeigt, wie wichtig es ist, flexibel zu reagieren.

Eine bekannte Methode, die die Agilität im Unternehmensalltag fördert, ist das sogenannte Kanban Board. Der Begriff Kanban stammt aus dem japanischen („kan“=Signal, „ban“=Karte) und wurde 1947 von Taiichi Ohno (Toyota) erfunden. Ein Kanban Board ist ein visuelles Hilfsmittel, das einen Überblick über den aktuellen Arbeitsstatus gibt und die Kommunikation im Team vereinfacht. Es ist auch ein Schlüsselelement in der Kanban-Methode, die zur Optimierung und kontinuierlichen Verbesserung jedes Geschäftsprozesses beiträgt. Die Visualisierung der Arbeit auf einem Kanban Board steigert die Produktivität und beseitigt das Chaos am Arbeitsplatz. Anhand eines solchen Boards lassen sich Projekte visuell planen und Workflows können anhand von Aufgabenkarten im optimalen Fall nacheinander dargestellt, geplant, abgearbeitet, überwacht und gesteuert werden. So kann auf einen Blick zum einen festgestellt werden, welche Aufgaben erledigt werden müssen und an welchen Bereichen Engpässe entstehen könnten und zum anderen, welche Workflows für eine schnellere Arbeit im Team optimiert werden sollen. Kanban ist eine bewährte Projektmanagement-Methode, die sehr vielseitig ist und in unterschiedlichen Industrien und Bereichen eingesetzt wird.

Kanban-raining für Studierende

Mit York Rössler konnte einer von 300 Kanban-Trainern weltweit für ein zweitägiges Training an der Hochschule Aalen gewonnen werden. In einer Zusammenarbeit des Masters Mittelstandsmanagement (MM), unter Leitung von Prof. Dr. Jörg Büechl, und des Bachelors Gesundheitsmanagement (GM), begleitet von Prof. Dr. Jana Wolf, erlernten die Studierenden agile Methoden und das Management von Geschäftsprozessen und Projekten mit dem Kanban Board kennen. Im Workshop erläuterte Rössler die Theorie des agilen Managementtools. Lukas Altenkamp, Studierender des Mittelstandsmanagement: „Durch Kanban habe ich gelernt, die (Projekt)Arbeit von einem anderen Blickwinkel zu betrachten und dabei das Thema Agilität in seiner Komplexität noch mehr zu begreifen."

„Als Hochschule der angewandten Wissenschaften freuen wir uns sehr, dass in der Schulung den Studierenden moderne und in der Industrie bewährte Tools praxisnah erläutert werden konnten und sie durch den Input des erfahrenen Trainers Rössler bereichert werden konnten“, so Studiendekan Büechl.

Die Studierenden nahmen aus dem zweitägigen Training vor allem mit, dass in Unternehmen nicht die Menschen, sondern die Arbeit gemanagt werden muss, um bessere Workflows zu erhalten. Die neu erlernten Einblicke in das agile Management und die spannenden praktischen Anwendungsaufgaben haben den Studierenden besonders gefallen, wie die Masterstudierende Jennifer Zobel berichtet: „Das war eine spannende Schulung, die mir hilft, Aufgaben systematisierter anzugehen und damit effizienter zu arbeiten - persönlich und beruflich.“