In Tannhausen geht es mit der Energiewende voran Bioenergie und Service Abele GbR mit dem KEFF-Label ausgezeichnet

Anton Abele und seiner Frau Katja wurde jetzt das KEFF-Label auf dem Betriebsgelände der Bioenergie und Service Abele GbR überreicht. Foto: Georg Krämer

Mi, 02. Februar 2022

Volle Energie für eine nachhaltigere Zukunft: Anton Abele und seiner Frau Katja wurde jetzt das Label der Komepetenzstelle Energieeffizienz (KEFF) vor Ort auf dem Betriebsgelände der Bioenergie und Service Abele GbR überreicht. KEFF ist ein Förderprojekt des Landes Baden-Württemberg mit dem Ziel, vor allem kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) eine kostenlose Möglichkeit zu geben, ihre Einsparpotentiale beim Energieverbrauch und seit diesem Jahr auch im Bereich Ressourcen zu erkennen und zu nutzen.

Im Anschluss an diese können dann konkrete Maßnahmen ergriffen werden - auch dieser Prozess wird durch das KEFF-Projekt begleitet: Das Team unterstützt durch Informationen sowie bei der Auswahl von passenden Förderprogrammen und Partnern. KEFF Ostwürttemberg ist dem Lehrstuhl Erneuerbare Energien der Hochschule Aalen angegliedert und hat mit mittlerweile drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seinen Sitz in Schwäbisch Gmünd.

Anton Abele ist Energiewirt, seine Frau Katja Agraringenieurin. Ihr Betrieb, den sie bereits seit 2010 erfolgreich betreiben, versorgt inzwischen rund 90 Wohnhäuser, Betriebe und Ställe in Tannhausen mit grüner Energie. Hinzu kommt der ebenfalls mithilfe der Biogasanlage und dazu einer PV-Anlage regenerativ erzeugte Strom.

„Der KEFF-Check hat es aufgezeigt: Mithilfe eines noch effizienteren Prozessablaufs können wir das bestehende Wärmenetz künftig weiter ausbauen“, so Anton Abele. Die Biogasanlage der Abeles verwertet zum einen rund 40 Prozent Gülle aus der benachbarten Schweinezucht der Malte und Judith Krauß GbR. Das restliche Substrat besteht zu rund 40 Prozent aus angebautem Mais und 20 Prozent Grassilage und Ganzpflanzensilage – ein durch Gärung (Silieren) konserviertes Grünfuttermittel, das ebenfalls als Ausgangsstoff zur Gewinnung von Biogas eingesetzt wird. Überwiegend kann man auf eigene Erzeugung zurückgreifen – der Rest wird über die Landwirtschaft in der Umgebung bezogen.

Die Anlage umfasst die Biogasanlage, vier Blockheizkraftwerke und zwei Hackschnitzelkessel samt Lagerhalle zum Trocknen und Lagern von Getreide, Holz und Hackschnitzel. In 2019 ergänzte ein neuer Pufferspeicher die beiden bereits vorhandenen. Katja Abele zu dieser erheblichen Investition: „800 Kubikmeter fasst der, bei einem Durchmesser von acht Metern und einer Füllhöhe von 14 Metern. Diese Höhe hilft Kosten sparen und kommt mit weniger Bauteilen aus – beim Bau wurde ein innovatives Schweißverfahren angewandt.“ Mit diesem Speicher wird das Ziel erreicht, die gesamte erzeugte Wärme maximal flexibel zu nutzen – sowohl im Winter zur Beheizung als auch im Sommer zur Trocknung. 

Das KEFF-Label wird allen Betrieben übergeben, die einen KEFF-Check dazu nutzen, Effizienzmaßnahmen konkret und erfolgreich umzusetzen. Die Effizienzmaßnahmen werden im Antrag beschrieben und in Form von eingesparter Energie - also eingesparter CO₂-Äquivalenten - bewertet. Dieser Maßgabe wurde vollumfänglich entsprochen. Die Biogasanlage der Abeles erbringt aktuell eine Leistung von 1,355 MW. Die energieeffiziente und erneuerbare Gesamtproduktion von ca. 5,2 MWh/a Strom und ca. 3,7 MWh Wärme hat zu einer jährlichen Verringerung des Verbrauchs von Heizöl in Tannhausen um ca. 500.000 Liter geführt. Umgerechnet können so etwa 5649 Tonnen CO₂-Äquivalenten pro Jahr eingespart werden. Für Moderator Georg Krämer vom KEFF Ostwürttemberg, der greifbare Beleg, dass der KEFF-Check einen unmittelbaren Beitrag zum Klimaschutz leistet.