Build Back Better Nachhaltigkeit konkret im Sommersemester erfolgreich

Mo, 21. Juni 2021

Die Vortragreihe Nachhaltigkeit konkret und die Sustainability Camp Workshops des Referats Nachhaltigkeit haben inzwischen Tradition. Dieses Semester wurden sie mit fünf Vorträgen und drei Nachhaltigkeitsworkshops erfolgreich digital umgesetzt. 

Das Referat Nachhaltigkeit der Hochschule Aalen bietet in jedem Semester zwei Formate an: die Sustainability Camps und die Reihe Nachhaltigkeit konkret. Organsiert werden die Veranstaltungen vom Nachhaltigkeitsbeauftragten Prof. Dr. Ulrich Holzbaur und den Nachhaltigkeitsreferentinnen Dr. Annika Beifuss und Vanessa Vanini. Bei den Sustainability Camps lag dieses Jahr der Fokus auf den Unternehmen. Bei der Reihe Nachhaltigkeit konkret ging es mit dem Motto „Build Back Better“ um die Zukunft generell und die nach der Pandemie.

Nachhaltige Events

Im Rahmen des Sustainability Camps „Nachhaltige Events“ arbeiteten Studierende in Teams an der Planung eines betrieblichen oder privaten Events. Dabei lag der Fokus darauf, die Events nachhaltig zu planen und durch verschiedenen Handlungsfelder Nutzen zu generieren. Nach einem Grundlagenteil von Ulrich Holzbaur wurde der Workshopteil von Evelyn Neifer und Johanna Hahn umgesetzt. Die Teams erarbeiteten interaktiv im Konzeptboard Probleme und Handlungsfelder, die bei ihrem Events essenziell sein könnten und setzten diese in die Planung um. 

Social Entrepreneurship

Gründergeist im Bereich Social Entrepreneurship zu entwickeln war das Ziel des Camps von Evelyn Neifer und Stefanien Bango mit Unterstützung von  stAArt-UP!de, der Gründungsinitiative der Hochschule Aalen. Im Workshop konnten interdisziplinäre Teams an einem Problemfeld der 17 Sustainable Development Goals (SDG) eine Geschäftsidee erarbeiten. Im Workshop durchliefen die Teams interaktiv fünf Arbeitsphasen mit unterschiedlichen Tools. Der Circle of Sustainability CoSy ist ein nachhaltiges Geschäftsmodell, entwickelt von Stefanie Bango. CoSy ermöglichte den Teams, ihre zuvor erarbeitete Geschäftsidee im Rahmen des Workshops nachhaltig weiter zu entwickeln.

Nachhaltigkeit im Unternehmen 

Der dritte Workshop wurde gemeinsam von Prof. Dr. Ulrich Holzbaur und Kirsten Seydelmann geleitet. Zunächst wurden die unterschiedlichen Modelle unternehmerischer Nachhaltigkeit betrachtet. Eine zentrale Rolle spielt dabei die ISO 26000 zur Gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen. Daneben wurden verschiedene Ansätze vorgestellt, mit denen das Steinbeis-Transferzentrum Angewandtes Management in Aalen die Nachhaltigkeit im Unternehmen strukturiert und umsetzt. Im anschließenden Praxis-Workshop stand die Sensibilisierung für die Wirkungskraft von Innovationen und deren gesamtgesellschaftliche Auswirkungen im Vordergrund.

Nachhaltigkeit konkret

Auch die Reihe „Nachhaltigkeit konkret“ wurde digital umgesetzt. Dr. Annika Beifuss und Prof. Dr. Ulrich Holzbaur moderierten digital, was auch Chancen für das Format bedeutete. Für beide Teile entfällt die Fahrt, was zu einer durchschnittlichen Zuhörerzahl von fast zweihundert Teilnehmenden führte. Trotz der digitalen Umsetzung ergaben sich im Anschluss rege Diskussionen, und bei den Vorträgen der Bundestagsmitglieder zum Thema „Build Back Better – Wie schaffen wir die Nachhaltige Entwicklung nach Corona?“ war auch das Rektorat zu Begrüßung und Diskussion dabei. Die Vorträge werden durch das Referat für Technik- und Wissenschaftsethik an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg gefördert, weitere Angebote können hier abgerufen werden.

Bildung in der digitalen Zeitenwende 

Die Reihe Nachhaltigkeit konkret ist mit einem Vortrag zu „Digital Lernen“ erfolgreich gestartet. Prof. Hans-Peter Voss zeigte unter dem Titel „Zukunftsressource Kreativität und die Herausforderungen an Bildung in der digitalen Zeitenwende“ auf, welche Konsequenzen die Digitalisierung im Bildungswesen hat. Voss ist Leiter der Geschäftsstelle der Studienkommission für Hochschuldidaktik an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg. Er erläuterte, was mit uns selbst durch den unaufhaltsamen Siegeszug der Digitalisierung in allen Lebensbereichen geschieht, und worauf wir achten müssen, um in entscheidenden Bereichen unseres Menschseins und unserer Kultur nicht zu verarmen. 

Potenziale der Circular Economy

In ihrem Vortrag zeigten Miriam Brüne und Andreas Kissling die Prinzipien der Obsoleszenz und deren Auswirkungen auf und erläuterten die Konzepte nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen. Die entwickelten Modelle für die Vereinbarkeit von ökonomischen, sozialen und ökologischen Unternehmenszielen und über die damit verbundenen Potenziale der Circular Economy. Andreas Kissling ist Strategic Designer bei LAMY's neu gegründeter Innovationseinheit NEO66. Miriam Brüne ist Service Designerin bei der Design- und Innovationsberatung FJORD/Accenture Interactive. 

Mit BNE zu mehr Nachhaltigkeit

Zum Schwerpunkt Bildung für Nachhaltige Entwicklung referierte Margit Stumpp, Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Aalen-Heidenheim, Sprecherin für Bildung und Medien sowie Expertin für digitale Infrastruktur der Grünen im Bundestag. Sie erklärte die Rolle der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und des Nationalen Aktionsplans BNE für die notwendigen sozial-ökologischen Transformationsprozesse und zeigte, wie Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen gestärkt werden sollen.

Konkrete Umsetzung

Leni Breymaier, Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Aalen/Heidenheim und Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, ging auf die konkrete Umsetzung von Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit ein. Sie erläuterte den Ausgleich zwischen sozialer Ausgewogenheit und Gerechtigkeit, der Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft und dem Erhalt der Umwelt und wie diese lokalen und globalen Nachhaltigkeitsziele in Deutschland umgesetzt werden. 

„Prinzip Verantwortung“

Wie wir eine „Enkel*innen-taugliche“ Zukunft schaffen, war Thema des Vortrags von Roderich Kiesewetter, Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Aalen/Heidenheim und Obmann für Außenpolitik der CDU/CSU-Fraktion. Dass die Reise hin zur Nachhaltigkeit gehen müsse, sei klar, welche Wege diese Reise nehme, müsse noch geklärt werden. Ausgehend von den philosophischen Ansätzen von Martin Heideggers „Haus des Seins“ und Hans Jonas' „Prinzip Verantwortung“ ging Kiesewetter auf Konzepte der auskömmlichen, lebensfähigen und lebensgerechten Welt und ihre Umsetzung nach Corona ein.


Planung 2022 

Auch im Wintersemester 2020/2021 werden die Sustainability Camps und die Vortragsreihe fortgesetzt. Dabei sind einige Vorträge digital und andere in Präsenz geplant.