Prof. Dr. Christian Bayer veröffentlicht Studie zum Homeschooling Süddeutsche Zeitung berichtet über Umfrage zum Lernen zu Hause

Prof. Dr. Christian Bayer erstellte eine Umfrage zum Thema Homeschooling. Foto: pixabay

Mo, 25. Mai 2020

In Corona-Zeiten werden viele Eltern auch zu Lehrern. Aufgrund der Schulschließungen wurden Kinder wochenlang zu Hause unterrichtet. Doch wie kann das ohne Vorkenntnisse funktionieren und welche Erfahrungen haben die Mütter und Väter dabei gemacht? Das hat Prof. Dr. Christian Bayer von der Hochschule Aalen in einer Empirischen Erhebung ausgewertet. Dazu wurden mehr als 6000 Fragebögen ausgewertet. Mit der Erfassung für den Elternbeirat der Grundschulen München erreichte er ca. 32 Prozent aller Eltern mit Grundschulkindern in München. Eltern von 126 der 137 staatlichen Grundschulen nahmen sich Zeit und füllten den Fragebogen in durchschnittlich 17 Minuten aus. Das sind zusammen rein rechnerisch 1.766 Stunden – umgerechnet ein Arbeitsjahr. Ein Teil der Ergebnisse wurde in der Samstagsausgabe der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht. Auch die Abendzeitung hat bereits über die Studie berichtet.

Die Eltern gaben an, dass das Lernen zu Hause überwiegend aus einer "digitalen Ranzenpost" bestand – also eingescannten Arbeitsblättern, die per Mail versandt wurden. Zudem gab es aus ihrer Sicht wenig Interaktion zwischen Lehrern und Schulkindern. Insgesamt entstand aufgrund der Corona-Pandemie ein sehr hoher Betreuungsaufwand in den Familien.

Dass Lehrer moderne Kommunikationswege wie z.B. Videokonferenzen mit Kindern durchführen (z.B. für Erzählkreise) wurde nur in 4 Prozent der Antworten angegeben. Die Hauptumsetzungshürden lagen den Eltern nach nicht so sehr am Fehlen von verfügbaren Endgeräten oder an "langsamen" Internetverbindungen, sondern vielmehr in der Unerfahrenheit von Eltern und Lehrern mit diesen Medienformen. Investitionen in diesem Bereich sollten deshalb von breit angelegten Trainings begleitet werden.

Auf absehbare Zeit wird Homeschooling auch weiterhin den Präsenzunterricht ergänzen müssen. Umso wichtiger ist eine weitere Optimierung der Angebote, um bestmögliche Lernfelder und Lerntechniken für Kinder zu ermöglichen. „Die Hochschule Aalen kann dort Erfahrungen an die Schulen weitergeben“, sagt Prof. Dr. Christian Bayer. Detailergebnisse zur Studie können bei ihm angefordert werden.

Alle Informationen und die Auswertung zur Studie gibt es auch hier.