Europa trifft AalenDas Netzwerk der Europäischen Geoparks tagte an der Hochschule Aalen

Prof. Dr. Ulrich Holzbaur (rechts) mit seinen Studenten am Geopark-Stand im Rathaus Aalen.

Do, 18. April 2019

Europa trifft sich in Aalen: Geoparks aus ganz Europa waren bei der Tagung des European Geopark Network an der Hochschule Aalen vertreten. Bei der begleitenden Ausstellung im Rathaus konnte die Hochschule auch ihre Kompetenz in Materialforschung und 3D-Druck präsentieren.

Die diesjährige Tagung der Europäischen Geoparks (European Geoparks Network, EGN) versammelte Geologen aus ganz Europa an der Hochschule Aalen. Oberbürgermeister Thilo Rentschler, Landrat Klaus Pavel und Regierungspräsident Wolfgang Reimer würdigten die Bedeutung der Geologie für die Zukunftsfähigkeit und für die Region. Es sei eine Auszeichnung für die Stadt, diese Tagung in Aalen zu haben. Auch die Verbindung von explorhino mit der Geologie wurde von den Rednern bei der Eröffnung der „open session“ im explorhino Science Center betont. Dabei ging es vor allem um Besucherlenkung, Geotopschutz und die Wahrnehmung von Geoparks in der Öffentlichkeit. Das Highlight für die Öffentlichkeit war die Geopark-Ausstellung im Rathaus, auch hier war die Hochschule Aalen mit Mikroskopie zur Materialforschung und 3D-Druck von Ammoniten vertreten.

Lehrreiche Erfahrung

Neben den Mitarbeitern von Geopark, Stadt, Landratsamt, Geologengruppe, Hochschule, Studierendenwerk und explorhino waren auch Studierende in die Organisation der EGN-Tagung eingebunden. Sie waren während des Events in den Bereichen Catering, Aufbau und Abbau präsent - für viele eine lehrreiche Erfahrung. „Auch, wenn es oftmals stressigere Planungsphasen gab, sind das Team und ich umso glücklicher und erleichtert darüber, dass alles so reibungslos geklappt hat. Es war eine gute Zusammenarbeit der Hochschule Aalen mit dem Geopark“, sagte Daniel Steingräber. Und Dennis Flathau meinte: „Ich bin froh, Teil dieses Projektes gewesen zu sein und einen Mehrwert geleistet zu haben. Die praxisbezogenen Projekte machten mir persönlich schon immer mehr Spaß –weshalb ich mich auch für ein Studium an der Hochschule Aalen entschied. Wir konnten unser erlerntes Wissen gezielt in die Praxis umsetzten und alle Ziele erreichen." Ein großer Dank gehe an alle Beteiligten und besonderes an Prof. Dr. Uli Holzbaur, der dieses Projekt erst ermöglicht habe. Geopark-Geschäftsführer Dr. Siegfried Roth zollte den Studierenden ein ganz dickes Lob für die tatkräftige Unterstützung in Aalen. „Das war uns eine wertvolle Hilfe."

3D-Druck von Fossilien 

Bereits auf dem Geopark-Fest 2017 wurden erfolgreich 3D-Druck von Ammoniten präsentiert, die nun auch auf der Ausstellung gezeigt wurden. Ein studentisches Team des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen hatte den 3D-Druck und die Präsentation vorbereitet und stand den Besuchern Rede und Antwort. Im Verlaufe des Abends konnten einige Ammoniten mit dem Gerät der Hochschule gedruckt und an interessierte Besucher verteilt werden. So wurden die Besucher an diese Technologie und an die Wertschöpfungskette von der Zeichnung oder den 3D-Scan bis zum fertig ausgedruckten physischen Produkt herangeführt.

Materialforschung und Mikroskopie

Gemeinsam mit einem weiteren studentischen Team hatte Gaby Ketzer-Raichle, Dozentin im Studienschwerpunkt Materialographie und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Materialforschung (IMFAA), das Thema Mikroskopie aufbereitet und in Kooperation mit der Firma Zeiss bei der EGN präsentiert. Dank der Kooperation konnten selbst angefertigte Dünnschliffe unter drei Mikroskopen bei der Ausstellung im Rathaus angeschaut werden. So konnten Besucher Metalle, Meteoriten und Gesteine unter dem Mikroskop analysieren und sich sogar auf die Suche nach Diamanten im Suevit aus dem benachbarten Ries machen. Die Aktion weckte das Interesse der Besucher am Studiengang Materialographie und der Materialforschung und war eine gelungene Darstellung der Kompetenz der Hochschule.

Am Institut für Materialforschung beschäftigt man sich mit der Forschung und Entwicklung neuer und verbesserter Materialien und Technologien im Bereich Erneuerbare Energien und Elektromobilität. Eine Triebfeder ist es, Lithium-Ionen-Batterien und Power-Magnete noch stärker, leistungsfähiger und langlebiger zu machen. Auch der Leichtbau ist in diesem Bereich ein wichtiges Forschungsthema, wo man mit der Entwicklung von höherfesten Carbonfaserverbundwerkstoffen und Kombinationen aus CFK und Metallen neue Anwendungsgebiete erschließen kann.