Studiengang an der LEA

Mi, 25. April 2018

Einmal im Jahr freuen sich 10 Studierende des Studiengangs Augenoptik/Optometrie auf ein spezielles Projekt: dann geht es zu der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) in Ellwangen und dort werden Sehtests angeboten und Brillen für Flüchtlinge angefertigt. An diesem Tag werden mehrere Autos mit den notwendigen Geräten bepackt: Sehtestgeräte, Sehtesttafeln, Autorefraktometer, Scheitelbrechwertmesser, Heißluftgeräte, 160 Brillenfassungen und noch einiges anderes Werkzeug zur Anpassung von Brillenfassungen. Wenn die Studierenden in Ellwangen eintreffen, haben sich oft schon die Ersten in dem Warteraum eingefunden.

Die am meisten vertretenen Sprachen sind arabischer Natur, Französisch und im günstigsten Fall Englisch. In Kamerun zum Beispiel gibt es 173 Niger-Kongo-Sprachen, 55 ofro-asiatische Sprachen, zwei nilosaharanische und als Amtssprache Französisch und Englisch, was aber auf dem Land oft nicht gesprochen wird – hier haben sich sogenannte Hybridsprachen entwickelt.

Zum Glück sind oft Flüchtlinge vor Ort, die mehrere Sprachen können und als Dolmetscher agieren, was sehr hilfreich ist. Die Refraktion erfolgt oft mit Zeichensprache: Die Öffnung des Landolt-Ringes kann mit den Händen angezeigt werden.

Die Flüchtlinge, die wir in der LEA angetroffen haben, sind sehr geduldig, freundlich und hilfsbereit.

Jeder, der in der LEA eine Brille benötigt wird entweder mit einer Fernbrille oder einer Lesebrille mit komplett vergüteten Gläsern versorgt. Höhere Glasstärken werden mit höherbrechendem Index gefertigt. Dieses Jahr haben wir 25 Flüchtlinge mit Brillen versorgt. Die Gläser werden dann in der augenoptischen Werkstatt im Studiengang Augenoptik/Optometrie der Hochschule Aalen in die Fassungen eingearbeitet und eine Woche später dann in der LEA angepasst und abgegeben.