Karl Amon Optometry Award 2017Anke Preu und Marc Fankhauser

Sa, 18. November 2017

Augengesundheit im Mittelpunkt

Zehnte Verleihung des Karl Amon Optometry Award an der Hochschule Aalen

Im Rahmen der Bachelor- und Masterbriefübergabe der Studiengangs Augenoptik wurde am Samstag, 18. November zum zehnten Mal der Karl Amon Optometry Award verliehen. In diesem Jahr ging der mit insgesamt 2.000 Euro dotierte Preis an Anke Preu und Marc Fankhauser.

Aalen Über 40 Bachelor- und 20 Masterbriefe wurden am vergangen Samstag an die Augenoptiker/Optometristen der Hochschule Aalen überreicht. Im Rahmen dieser feierlichen Veranstaltung wurde auch der Karl Amon Optometry Award von Karl Amon verliehen. Die beiden Studierenden des berufsbegleitenden Masters Vision Science and Business (Optometry) haben mit ihrer Thesis eine wissenschaftliche Arbeit von praktischem Nutzen für die Branche erarbeitet, so begründet die Jury ihre Wahl.

Relevante Parameter zur Implantation von Intraokularlinsen

Anke Preu analysierte in ihrer Masterthesis relevante Parameter zur Implantation von segmentierten refraktiven multifokalen Intraokularlinsen LENTIS® Mplus. In dieser retrospektiven Studie wurden bei über 300 Patientenaugen, die zwischen 2014 und 2017 am Grauen Star operiert wurden, bezüglich ihrer Sehschärfe vor und nach der Operation untersucht und bewertet. 58% der Augen sind mit dem binokularen Modus „mix and match“ versorgt worden, bei dem ins nichtdominante Auge eine Intraokularlinse (IOL) mit höherem Nahwert implantiert wurde als ins dominante Auge. Die Nahsehschärfe von 60-80% erlaubt dabei problemlos das Lesen von Zeitungen. Mit einer durchschnittlichen Stärke von -0,5 dpt. wird eine Sehschärfe von ca. 70% erreicht, was bei allen besser ist als vor der Star-Operation.

Der Anteil von multifokalen Intraokularlinsen für Ferne und Nähe lag 2015 laut DGII (Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie) bei 2,6%. Es ist zu erwarten, dass die Anzahl von multifokalen IOL in den kommenden Jahren zunimmt. Grundsätzlich gilt, dass mit einer guten Zusammenarbeit zwischen Optometrist und Chirurg und einer guten präoperativen Aufklärung der Patienten die Erfolgschancen von multifokalen IOL weiter gesteigert werden können.

Auswirkungen eines neurologischen Trainings

Marc Fankhauser untersuchte in seiner Masterthesis die Auswirkungen eines neurologischen Trainings RevitalVision auf die Sehqualität bei Trägern von multifokalen Kontaktlinsen. Vor und nach den am Computer durchgeführten 20 Trainingseinheiten zu je 30 Minuten wurde bei allen Teilnehmern die Sehschärfe auf die Ferne und die Nähe, die Kontrastempfindlichkeit, sowie die Fähigkeit des Auges zum Einstellen auf die Nähe ermittelt. Zusätzlich füllten die Teilnehmer vor und nach dem Training einen subjektiven Fragebogen zur Veränderung der Sehqualität aus. Bei allen Teilnehmern wurde eine objektive Verbesserung der Sehqualität auf die Ferne und die Nähe, sowie eine Verbesserung der Naheinstellfähigkeit erzielt. Somit wurde in der Studie aufgezeigt, dass neuronales Training eine positive Wirkung auf die Sehqualität haben kann.


Fotonachweis: Hochschule Aalen / Peter Hoch

Auf dem Foto v.l.: Anke Preu (Preisträgerin), Karl Amon (Stifter des mit 2.000 Euro dotierten Karl Amon Optometry Awards)