In der Höhle der LionsHochschule Aalen, Lions Club Aalen und INNO-Z: neues gemeinsames Format

Foto: Einige Männer an einem Tisch mit essen

Nach dem Pitchen gab es reichlich Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen.

Fr, 08. Dezember 2017

Zu einer Premiere nach einem bekannten Fernsehformat lud jetzt der Lions Club Aalen seine Mitglieder ein: Vier Start-ups aus dem Innovationszentrum an der Hochschule Aalen (INNO-Z) präsentierten sich in der „Höhle der Lions“ vor rund 40 Unternehmern und potenziellen Investoren, um für eine strategische oder finanzielle Unterstützung ihrer Geschäftsideen zu werben.

Was haben ein Minigewächshaus für Sprossen, eine FitnessApp, ein Lieferservice für gesundes Essen und eine Plattform für Video-Bewerbungen gemeinsam? Alle vier Produkte wurden von Start-ups im Aalener Innovationszentrum entwickelt. „Deshalb könnte ich mir für unsere erste Veranstaltung dieser Art keinen besseren Ort als das Inno-Z vorstellen“, erklärte Marc Walter, Präsident des Lions-Clubs Aalen, in seiner Begrüßung.

Rund 40 hochkarätige Unternehmer, Business-Angels und potenzielle Investoren sind der Einladung des Lions Clubs in Kooperation mit Dr. Holger Held, Professor für Existenzgründung an der Hochschule Aalen, gefolgt und besichtigten zunächst das INNO-Z. „Wir sind Teil einer umfassenden Strategie der Hochschule Aalen“, erläuterte Dr. Andreas Ehrhardt, Geschäftsführer des INNO-Z. Das 2015 gebaute EU-Leuchtturmprojekt bietet gründungsinteressierten Studierenden und Start-ups rund 1400 Quadratmeter an Büroflächen, Maschinenhallen und Laboren und beherbergt derzeit 13 Start-ups und 40 studentische Teams. „Über 50 Arbeitsplätze konnten in dieser Zeit schon geschaffen werden“, zog Ehrhardt Bilanz.

Zukunftsmitgestalter gesucht

Um den Studierenden eine zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um Geschäftsideen und Unternehmungsgründung zu bieten, hat die Hochschule Aalen in Zusammenarbeit mit den Hochschulen Stuttgart und Reutlingen das stAArt-UP!-Projekt ins Leben gerufen, das Prof. Dr. Holger Held vorstellte. „Die Lebenswelt der Zukunft wird immer mehr mit unternehmerischem Denken zu tun haben“, prognostizierte er. Dieses wolle die Hochschule Aalen ihren Absolventen verstärkt mit auf den Weg geben. Alleine im vergangenen Jahr wurden vom stAArt-UP!-Projekt-Team gemeinsam mit Studierenden 280 potenzielle Geschäftsideen entwickelt.

Vier junge Gründer-Teams, die ebenfalls ursprünglich aus dem Umfeld der Hochschule Aalen stammen, präsentierten danach ihre Unternehmensvision und warben um Partner, Unterstützer oder „Door-Opener“. Alle hatten exakt zehn Minuten Zeit, um sich vorzustellen und das Publikum von der eigenen Business-Idee zu überzeugen – danach blieben den Lions zehn weitere Minuten Zeit für Fragen. Als erstes Team pitchten Josef Teips und Alexander Lier von CellGarden. Die beiden haben ein neuartiges System für die vollautomatisierte Anzucht von Sprossen entwickelt. „Sprossen haben eine immens hohe Dichte an Mikronährstoffen und sind dabei sehr bekömmlich“, erläuterte Josef Teips. Ein elegantes Gerät mit App-Erweiterung, ein praktisches Pad-System für die Anzucht im Abo und ein passendes Kochbuch runden die Rundum-Versorgung mit so genannten Superfoods ab. Für Mai 2019 kündigten die Gründer den Markteintritt an und suchten in der „Höhle der Lions“ strategische Partner für die Serienfertigung sowie den Markteintritt.

Kadir Su und Melik Su haben PeakConcepts im Juli 2017 gegründet. Als Software-Unternehmen entwickeln sie Software, Apps und Konzepte für Unternehmen im Fitness-Bereich. Sie suchten einen strategischen und finanziellen Partner gegen 15 Prozent Beteiligung an ihrem Start-up. Danach folgten Alexander Abele und Sven Jooss von FitFood mit ihrer Idee „feasy“. „Wir möchten einen Lieferdienst für nachhaltiges, gesundes Essen aufbauen“, erklärte Sven Jooss. Die mediterranen Gerichte sollen per App bestellbar sein und in einer professionellen Küche in Aalen zubereitet werden. „Dafür suchen wir noch eine Location.“ Zudem fehlt dem Vorhaben noch eine kräftige Finanzspritze von einem Partner, der bereit sei, „die Ernährung der Zukunft mitzugestalten“.

Als letztes Start-up auf dem Programm pitchten Khoi Doan, Michael Schmid und Alexander Bender von ClipCase. „Vor einigen Tagen erhielten wir die Zusage für ein Exist-Gründerstipendium“, freuten sich die drei Jungunternehmer. Zudem konnten sie mit ihrer Idee eines transparenten Bewerbungsprozesses mit Videos auf einer neuen Plattform den ersten Platz beim Startup-Weekend von Google belegen und als erstes externes Unternehmen eine Einladung zur Bosch-Startup-Expedition ergattern. „Wir suchen kein Investment, sondern Ihr Wissen rund um Bewerbungsprozesse als Personaler und Unternehmer“, betonte Alexander Bender am Ende der unterhaltsamen Präsentation, bevor es zum informellen Get-together überging. Dabei konnten unter anderem die Sprossen in leckeren, veganen Kleinigkeiten direkt aus dem CellGarden probiert und dabei fleißig Kontakte und Ideen ausgetauscht werden.


Bildnachweis: © Hochschule Aalen/ Andrea Heidel