Der „Stardiver“ – putzender Seestern sorgt für DurchblickInnovativer Putzroboter für Großraumaquarien

Der Putzroboter "Stardiver".

Fr, 27. März 2015

Publikumsattraktion, geringe Reinigungskosten, selbständiges Säubern von Großaquarien – das erreichen Studierende der Hochschule Aalen mit ihrer Erfindung „Stardiver“, einem innovativen Putzroboter.

„Eine vertikale, glatte Oberfläche autark reinigen“, lautete die offizielle Aufgabenstellung des Professors Frank Gärtner vom Studiengang Maschinenbau / Produktentwicklung und Simulation. Nach kurzem Brainstorming standen viele Anwendungsbereiche zur Wahl. Ein Projektteam sah besonderes Potential in dem Anwendungsgebiet „Großraumaquarien“, da diese aktuell noch aufwändig von Tauchern gereinigt werden müssen.

Bei der Projektplanung machten sich die Studierenden Gedanken über die strategische Produktpositionierung. Dazu gehörten intensive technische Recherchen, das Erstellen von relevanten Moodboards und die Zielpositionierung im „Produktsemantischen Raum“. Auf diesen Grundlagen wurden die ersten Designentwürfe erarbeitet. Aus formalästhetischen Gründen entschied sich die Projektgruppe für ein auffälliges Design, wobei der „Seestern“ die vielversprechendste Formgebung darstellte. Ein Vorteil dieser innovativen Form eines Putzroboters liegt in den schwenkbaren Armen, wodurch der Roboter in der Lage ist, auch gekrümmte Flächen zu reinigen.

Das Konzept einer auffälligen Attraktion unterstreicht die Produktfarbe Orange, welche komplementär zur blauen Unterwasser-Umgebung ist. Der Stardiver, mit einem Durchmesser von rund einem halben Meter, trägt an der Unterseite Saugnäpfe und Bürsten, die sowohl die Haftung am Glas, die Reinigung als auch die Fortbewegung entlang des Glases bewerkstelligen. Der Betreiber kann anhand einer Software zwischen dem systematischen Abfahren der Glasfront oder dem zufallsbedingtem Reinigen mittels sensorischer Grün- bzw. Schmutz-Erkennung wählen. Ein Ringmotor mit speziellem Propeller erzeugt einen künstlichen Wasserstrom, der sowohl zu einer zusätzlichen Anpressung und Stabilität als auch zur Reinigung des Schmutzwassers durch einen Filter führt. Da der Einsatz von einem Kabel sicherheitstechnisch nicht zu realisieren ist, sind Li-Ionen-Akkus verbaut, die über eine Induktionsspule geladen werden. Ein integriertes Notfallsystems stellt im Falle eines Systemausfalls eine Bergung ohne Taucheinsatz sicher: Das Auftauchen des Stardivers wird durch die Aktivierung kleiner Gaskartuschen realisiert, gekoppelt mit einem Ballon. Die Zündung des Systems wird durch vorgeladene Kondensatoren eingeleitet, welche somit auch bei Stromausfall funktionstüchtig sind.

Das Projektteam besteht aus den Studierenden Stefan Bair, Tobias Beißwenger, Thomas Grimm und Sara Neuburger. Noch ist eine Umsetzung des „Stardivers“ zwar nicht geplant, aber wer weiß, was die Zukunft noch bringen wird.