Auszeichnungen

Wie kann man Globales Lernen und Bildung für Nachhaltige Entwicklung in die Forschung und Lehre an Hochschulen integrieren?

Gruppenfoto von: Daniela Dorrer, Prof. Dr. Ulrich Holzbaur und Ministerialdirektor Ulrich Steinbach

Daniela Dorrer, Prof. Dr. Ulrich Holzbaur und Ministerialdirektor Ulrich Steinbach

Das Projekt „Die menschliche Seite des Bergbaus“ wurde von Ministerialdirektor Ulrich Steinbach vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg ausgezeichnet. In diesem Projekt geht es um die Beziehung von Bergbau und Ressourcen zu den Menschen, die im Bergbau arbeiten sowie diejenigen, die davon profitieren und die Produkte nutzen.

Ausgangspunkt ist die Geopark-Infostelle „Tiefer Stollen“ in Aalen-Wasseralfingen. Der Vergleich mit dem Abbau von Coltan-Erz im Kongo und der Gewinnung von Tantal - einem wichtigen Rohstoff für die Elektronik zum Beispiel in Handys - schließt den Bogen zu „Fairphone“ und Fairtrade und zum Konsumverhalten der westlichen Welt. Das Projekt wird vom Referat für Nachhaltige Entwicklung der Hochschule Aalen geleitet und in mehreren studentischen Projekten im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen umgesetzt.

Unterstützt wird das Projekt von vielen Akteuren: vom Tiefen Stollen und den historischen Projekten um die Arbeiter bis zu den Fairtrade-Aktivitäten des Kopernikus-Gymnasiums in Wasseralfingen ergeben sich vielfältige Anknüpfungspunkte und Kooperationen. Poster, die im Rahmen des Projekts erstellt werden, sollen nicht nur beim Tiefen Stollen, sondern auch in anderen Geopark-Info-Stellen und zum Beispiel in Schulen ausgestellt werden. Die Studierenden haben gemeinsam mit Daniela Dorrer bei einer Führung durch Fritz Rosenstock im Tiefen Stollen wichtige Einblicke in die Arbeit der Bergleute früher erhalten. Parallel dazu erarbeiten sie sich nun Einblicke in die Lage in den Coltan-Minen im Kongo und untersuchen, was unser Konsumverhalten damit zu tun hat. „Damit ist das Projekt nicht nur über das angestrebte Ergebnis, sondern auch durch die Arbeit der Studierenden ein wichtiger Beitrag zu Globalem Lernen und zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung“, erklärt Prof. Dr. Ulrich Holzbaur und fügt an: „Ebenso trägt die Arbeit zur Kooperation mit der Stadt Aalen bei, die als vorbildliche Kommune der Bildung für Nachhaltige Entwicklung und als fairtrade-city ausgezeichnet wurde.

Nachhaltigkeit lernen, erleben und umsetzen! Studentische Kooperationsprojekte für die Nachhaltigkeit. Ausgezeichnet durch den deutschen Nachhaltigkeitsrat 2015.

Bildung für Nachhaltige Entwicklung kann über den Bildungsauftrag hinaus auch konkrete Veränderungen im Sinne der Nachhaltigen Entwicklung bewirken. Dies gelingt in den Lehrveranstaltungen der Hochschule Aalen, wo in lehrveranstaltungsbegleitenden Projekten das Thema nachhaltige Entwicklung nicht nur theoretisch fundiert vermittelt, sondern auch praktisch umgesetzt wird. Voraussetzung dafür ist die in über zehn Jahren aufgebaute gute und vertrauensvolle Kooperation zwischen der Hochschule und den Projektpartnern, wie z.B. der Stadt Aalen, dem Polizeipräsidium Aalen, Schulen, Unternehmen und Vereinen der Region sowie der Lokalen Agenda 21 Aalen. Durch eine systematische Projektvorbereitung sowie eine gute Kommunikation zwischen Stakeholdern und Studierenden wird eine hohe Effizienz und Erfolgswahrscheinlichkeit der Projekte erreicht. Auf diese Weise profitieren alle Projekt-Beteiligten gleichermaßen.


Hier geht es zur ausführlichen Projektbeschreibung.

Gruppenfoto von einigen Personen bei der Übergabe einer Urkunde

Auszeichnung Werkstatt N 2015

Die Vereinten Nationen (UN) rufen eine Dekade aus, wenn sie ein weltweit bedeutsames Thema als besonders wichtig einschätzen, bisher aber noch nicht genug dafür getan wurde. Die Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) ist ein solches Thema. Daher erklärten die Vereinten Nationen die Jahre 2005 bis 2014 zur Weltdekade "Bildung für Nachhaltige Entwicklung". Mit dem Ziel: das Leitbild der Nachhaltigen Entwicklung in allen Bereichen der Bildung zu verankern. Weitere Informationen zur Dekade und zum Thema BNE finden Sie hier. Im Jahr 2015 folgt auf die Dekade das Weltaktionsprogramm "Bildung für Nachhaltige Entwicklung", wodurch deutlich wird, dass das Konzept der BNE nicht mehr wegzudenken ist.

Ausgezeichnete Dekade-Projekte der Hochschule Aalen sind:

Der Grüne Aal ist ein Umweltmanagement-System für Schulen und Jugendeinrichtungen und ein mehrfach von der UN-Dekade ausgezeichnetes Projekt.

Das Umweltmanagement-System "Grüner Aal" wurde in Aalen unter Mitwirkung von Hochschule und Stadt (Agenda-Büro) zunächst für Schulen entwickelt.
Es basiert auf zwei Säulen:

  1. Umweltmanagement ohne viele Formalien, aber mit hoher Qualität durch Peer-Audits und
  2. Umweltpädagogik und Umweltschutz.

Es handelt sich beim "Grünen Aal" um ein einfach umzusetzendes System für das Umweltmanagement an Schulen. Wer bestimmte Maßnahmen durchführt und eine Umwelterklärung über die einzelnen Tätigkeiten, Projekte, Verbräuche und Ziele erstellt, erhält das Zertifikat. Die teilnehmenden Schulen werden bei der Einführung des Umweltmanagement-Systems durch Studierende des Studiengangs Wirtschaftsingenieurswesen der Hochschule Aalen bei der Ist-Analyse, der Einführung in das Umweltmanagement-System und der Erstellung der Umwelterklärung unterstützt. Für technische Informationen stehen Mitarbeiter des Grünflächen- und Umweltamtes und des Agenda-Büros zur Verfügung. Die Gebäudewirtschaft der Stadt ist ebenso eingebunden wie das Schulamt. Neben Grund- und Hauptschulen mit Werkrealschulen wurden Einrichtungen der Jugendhilfe, ein Gymnasium und eine Kindertagesstätte ausgezeichnet. Inzwischen hat eine Nachbargemeinde, die Stadt Heubach, das System übernommen, eine Grundschule ist im Prozess, eine Hauptschule und ein Gymnasium sind interessiert. Hinzugekommen ist auch, dass Migranten stärker angesprochen und eingebunden werden, so ist ein Flyer in türkisch, arabisch, englisch und italienisch entstanden. Der "Grüne Aal" soll weiterhin in Richtung Nachhaltigkeit ausgebaut werden und eine Schwerpunktsetzung auf den Bereich der Kindertagesstätten erfahren - dazu findet im Frühjahr 2014 eine Auftaktveranstaltung für die BNE-Kitas in Baden-Württemberg statt.

Nach der Auszeichnung als Projekt der UNESCO-Dekade und als ausgewählter Ort im Land der Ideen, hat auch der Deutsche Nachhaltigkeitsrat das Umweltmanagement-System "Grüner Aal" als Werkstatt N 2012 gewürdigt. Die Auszeichnung als „Werkstatt N“ (N steht für Nachhaltigkeit) erhalten jedes Jahr 100 Projekte in Deutschland.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage.

Mehrfach ausgezeichnetes UN-Dekade-Projekt. Aalen nachhaltig(er)leben - erlebnisorientierte Bildung für Nachhaltige Entwicklung für eine ganze Stadt.

Das Projekt "Aalen nachhaltig(er)leben" ist ein Konzept und eine Veranstaltungsreihe zur erlebnisorientierten Kommunikation von Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Die Lokale Agenda 21 hat 2008 ihr 10-jähriges Bestehen zum Anlass genommen, in einer breit angelegten Veranstaltungsreihe Ziele und Ergebnisse der Nachhaltigen Entwicklung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In Kooperation zwischen Agendarat, Agendabüro und Hochschule wurde eine Konzeption mit zwei Komponenten entwickelt, indem unter dem Motto "Nachhaltigkeit erleben in Aalen" die Aktivitäten und Ergebnisse der Lokalen Agenda 21 der Öffentlichkeit vorgestellt werden und zum zweiten unter dem Aspekt "Nachhaltigkeit leben in Aalen" Vorbilder und Handreichungen für eine nachhaltige Lebensweise der Bürger zur Verfügung gestellt werden.

Seither wurden diese Aktivitäten ständig verstetigt und ausgeweitet. Als Format wurden Veranstaltungen mit einer Quartalsgliederung entwickelt. Diese Veranstaltungen haben jeweils den Schwerpunkt des Jahresthemas der UN-Dekade. Die Zusammenstellung der Veranstaltungen durch den Agendarat stellt sicher, dass alle Agendagruppen und alle Aspekte der Nachhaltigen Entwicklung berücksichtigt werden. Beispiele für Veranstaltungen sind Programmkino, Energietage, Tage der Region, Projekttage, Kulturküche, Exkursionen sowie Vorträge und Vortragsreihen im Rahmen von Agenda-Veranstaltungen, dem Studium Generale der Hochschule und in Kooperation mit der Volkshochschule. Ansätze und Ergebnisse werden nicht nur über die Homepage der Agenda, Stadt und Hochschule, sondern auch über wissenschaftliche Publikationen verbreitet.

"Nachhaltigkeit in der Hochschule" wurde mehrfach von der UN-Dekade ausgezeichnet.

Das seit 2006 bestehende Projekt war bereits seit 2007 Dekadeprojekt. Im Jahr 2009 wurde das Thema Nachhaltigkeit auf den Masterstudiengang "Industrial Management" ausgeweitet. Seit 2010 wird eine Lehrveranstaltung Nachhaltigkeit für Hörer aller Fakultäten und im Studiengang Maschinenbau angeboten. Ebenso wird die Projektidee in den Modulen "Produktmanagement" und "Qualitätsmanagement" des Masterstudiengangs Analytische und Bio-analytische Chemie umgesetzt.

In Kooperation mit explorhino - Werkstatt junger Forscher - werden Entwicklungsprojekte zu Versuchen zur Nachhaltigkeit durchgeführt. Im Rahmen von Projekten mit Partnern, überwiegend aus dem öffentlichen Sektor, werden die Themen der Nachhaltigen Entwicklung durch die Studierenden handlungsorientiert und praxisrelevant bearbeitet. Die Projekte sind in einzelne Module integriert und decken in jedem Semester systematisch die wichtigsten Aspekte der Nachhaltigen Entwicklung ab. In jedem Semester werden 10 bis 15 nachhaltigkeitsrelevante Projekte durchgeführt. Die in Projekten behandelten Themen umfassen die Bereiche Umweltschutz in der Bildung, Lokale Agenda 21, Regionalvermarktung/-marketing, Erlebnisorientierung in der BNE, Stadtentwicklung und nachhaltiger Tourismus, Planspiele oder auch Nachhaltigkeit von Events. Seit der letzten Bewerbung sind die Stelle eines Senatsbeauftragten für nachhaltige Entwicklung sowie eine Referentenstelle für Nachhaltige Entwicklung (NE) eingerichtet worden. Der Senatsbeauftragte setzt BNE an der Hochschule um, leitet die AG Nachhaltigkeit und vertritt die Hochschule im Baden-Württembergischen Netzwerk Hochschulen für NE.

sustainability@CUT - die Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklung an der Hochschule Bloemfontein ist ein internationales mehrfach von der UN-Dekade ausgezeichnetes Projekt.

Im Rahmen des Projekts wird die Einführung des Konzepts der Nachhaltigen Entwicklung an der Central University of Technology (CUT) Bloemfontein verfolgt. BNE und nachhaltiges Handeln sollen in Betrieb, Transfer, Community Development, Lehre und Forschung an der Hochschule implementiert und zu einem selbständigen Nachhaltigkeitsmanagement ausgebaut werden. Das Projekt wurde im Februar 2011 initiiert. Ausgangspunkt war die Johannesburg-Deklaration von 2002 mit der Konzentration auf sozio-ökonomische und ökologische Aspekte und dem Ziel, auf lokaler, regionaler und globaler Ebene zu wirken.

Die Universität wird in der Entwicklung durch Dozentenaustausch, Kooperation mit der Hochschule Aalen sowohl im Management wie auch in studentischen Projekten und Einbindung von Austauschstudenten unterstützt. Im Projektteam sind alle relevanten Organisationseinheiten der Hochschule vertreten. Sie repräsentieren auch die themenbezogenen übergreifenden Fachteams, die sich bereits gebildet haben. Die Nachhaltigkeitsstrategie ist vom Rektor und Senat genehmigt worden. Die Implementation von BNE in den Lehrplänen ist durch den Senat verabschiedet und in den ersten Studiengängen umgesetzt worden. Darüber hinaus soll Nachhaltigkeit als Komponente des Core Curriculum ergänzt werden. Die Verstetigung in den Jahren 2013 - 2015 soll zu einem kontinuierlichen Arbeiten der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung ab 2016 führen. Derzeit ist die Verwirklichung eines ähnlichen Vorhabens an der Vaal University, Vanderbijlpark, Südafrika, geplant.