Pressebericht Schwäbische Post: Wie Patienten nach Hüft- oder Knie-Operationen klar kommenStudenten der Hochschule werten Umfrageergebnisse aus und kommen nach einem AOK-Bericht zu überraschenden Ergebnissen

Praxisprojekt der Studierenden Myriam Knapp, Melanie Schell, Dejan Vuzmek und Sandra Moroch unter der Betreuung von Prof. Dr. Dieter Ahrens mit Michael Svoboda, stellvertretendem Geschäftsführer der AOK Ostwürttemberg.

Fr, 08. June 2018

© Pressebericht Schwäbische Post 06.06.2018 08:25 

Aalen. Knie- und Hüftoperierte sind offenbar mit der Gesundheitsversorgung zufrieden – Aalener Studierende präsentieren Projektarbeit. In Kooperation mit der AOK Ostwürttemberg haben Studierende der Hochschule Aalen im Studiengang Gesundheitsmanagement eine Analyse zur Versorgungsqualität nach Knie- und Hüftoperationen in Ostwürttemberg vorgelegt.

Das Mitteilungsbedürfnis der AOK-Versicherten, die sich in den vergangenen zwei Jahren einer Knie- oder Hüftoperation unterzogen haben, war groß, berichtet die Kasse. Bisher lagen Rücklaufquoten von Fragebögen bei ähnlichen Studienprojekten im einstelligen Prozentbereich. Diesmal kamen 325 von den 756 von den Studierende erstellten und von der Gesundheitskasse verschickten Fragebögen ausgefüllt zurück – eine Quote von 43 Prozent. Jetzt könnte man meinen, je zahlreicher die Antworten, umso mehr AOK-Versicherte äußern Kritik an ihrer OP und der sich anschließenden Nachsorge. Dem war aber nicht so – die Versorgungsqualität der stationären Behandlung wird aus Sicht der Versicherten als sehr gut und die Anschlussheilbehandlung als gut eingestuft.

Die Studierenden der Hochschule Aalen, Myriam Knapp, Melanie Schell, Dejan Vuzmek und Sandra Moroch, hatten unter der Betreuung von Professor Dr. Dieter Ahrens sich des Themas angenommen. Michael Svoboda, stellvertretender Geschäftsführer der AOK Ostwürttemberg, betonte, wie wichtig solche Forschungsprojekte für die Gesundheitskasse seien. "Wir gewinnen dadurch Erkenntnisse, die wir bei der weiteren Verbesserung der Versorgungsstrukturen mit den Krankenhäusern, Ärzten und Reha-Einrichtungen einbringen können", erklärt Svoboda.

Im Detail brachte die Versichertenbefragung folgendes ans Licht. 90 Prozent der Befragten waren mit Ihrer OP zufrieden, die Kliniken Ostalb überzeugten genauso wie auch das Klinikum Heidenheim. Überraschend war, dass 43,6 Prozent der Befragten nicht in Ostwürttemberg operiert wurden, obwohl 87 Prozent angaben, im Ostalbkreis oder im Landkreis Heidenheim wohnhaft zu sein.

Bei der nach Operationen an Knie und Hüfte üblichen Anschlussheilbehandlung, sprich Reha, ist die Mehrzahl der Befragten zufrieden. Dabei war die Anzahl der Behandlungen und die Gesamtdauer der Reha entscheidend. So waren 91 Prozent der Befragten zufrieden, die am Tag fünf oder mehr Anwendungen hatten, aber nur 61 Prozent, die nur zwei bis drei hatten. 59 Prozent fanden die Reha von der Gesamtdauer lange genug.

91 Prozent hatten nach eigenen Angaben nach der stationären Reha weitere ambulante Anwendungen. Hier kam verstärkt der Wunsch auf, dass die Nachsorge nach der stationären Anschlussheilbehandlung besser mit dem Arzt zuhause abgestimmt werden muss, damit ein nahtloser Übergang in die ambulanten Reha-Anwendungen geschehen kann.

© Schwäbische Post 06.06.2018 08:25