Eine nachhaltige Lebensweise ist das A und OBaden-Württemberg Stiftung bewilligt 65 000 Euro für explorhino-Projekt

Zu dem Theaterstück "Himmel und Hände" am Theater Aalen hat explorhino Workshops rund um das Thema "Naturwissenschaften" entwickelt. (Foto: Pete Schlipf)

Di, 20. Oktober 2015

„Nachhaltigkeit lernen – Kinder gestalten Zukunft“ heißt ein Programm der Baden-Württemberg Stiftung, an dem jetzt auch explorhino, die Werkstatt junger Forscher an der Hochschule Aalen, mit einem Modellprojekt beteiligt ist. Dafür bewilligte die Stiftung nun 65 000 Euro.

„Schlage nur so viel Holz, wie der Wald verkraften kann! So viel Holz, wie nachwachsen kann!“ Bereits 1713 prägte der sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz den Begriff der Nachhaltigkeit. Von einem Prinzip der Forstwirtschaft hat sich nachhaltiges Handeln zu einem Leitbild für das 21. Jahrhundert entwickelt – als ein Weg, um auch zukünftigen Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. Wie aber sieht nachhaltige Entwicklung im Alltag aus? Um bereits Kinder für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren, hat die Baden-Württemberg Stiftung in Kooperation mit der Heidehof Stiftung im Rahmen der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) das Programm „Nachhaltigkeit lernen – Kinder gestalten Zukunft“ aufgelegt. Auch explorhino, die Werkstatt junger Forscher an der Hochschule Aalen, wurde von einer Expertenjury für das Programm ausgewählt und erhält von der Baden-Württemberg Stiftung für die kommenden zwei Jahre 65 000 Euro für die Umsetzung ihres Modellprojekts.

Das eigene Handeln hat Konsequenzen

Mit dem neuen Projekt möchte explorhino im Einklang mit seinem naturwissenschaftlich-technischen Bildungsauftrag Kindern nachhaltiges Handeln näher bringen. „Der Dreiklang Ökologie, Ökonomie und Soziales muss zusammenspielen, damit wir in Frieden leben und alle am Wohlstand teilhaben können“, sagt Dr. Susanne Garreis. Eine nachhaltige Lebensweise sei sozusagen das A und das O für die Zukunft, so die explorhino-Leiterin. Und um das A und O geht es auch in dem Kinder-Theaterstück „Himmel und Hände“, das derzeit am Theater der Stadt Aalen aufgeführt wird. In der Freundschaftsgeschichte der beiden Buchstaben A und O werden viele Themen angesprochen: Neben der Ordnung der Zahlen und der Buchstaben geht es auch um die Welt als Ganzes und darum, wer man ist und wie man miteinander umgeht. „Wir wollen den Kindern zeigen, dass das eigene Handeln Konsequenzen hat. Nicht nur für mich und mein Umfeld, sondern auch für andere“, erklärt Susanne Garreis, die sich sehr über die Kooperation mit dem Theater freut. Passend zu Motiven und Situationen des Theaterstücks hat explorhino verschiedene Workshops rund um das Thema „Naturwissenschaften“ entwickelt, die von Kindergärten und Grundschulklassen kostenlos gebucht werden können. Ziel sei es, das Thema Nachhaltigkeit auch in die MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu integrieren. „Und natürlich MINT in die Nachhaltigkeitsdiskussion“, sagt Garreis. Wenn man Kindern so wie in der Umweltdebatte vermittele, dass es doch besser sei, selbst zur Schule zu laufen anstatt sich vom Eltern-Taxi kutschieren zu lassen, dann könnten sie mit Mathematik und Technikverständnis auch berechnen, wieviel CO2 sie damit einsparen. „Und wieviel Benzinkosten sie gespart haben, die sie lieber für explorhino-Kurse ausgeben würden“, sagt die Naturwissenschaftlerin und lacht.

Neben der Kooperation mit dem Aalener Theater hat das neue explorhino-Projekt noch eine weitere Ebene: „Wir entwickeln im Rahmen des Projektes einen Workshop für Erzieherinnen und Lehrer, wie man Kindern Nachhaltigkeit und naturwissenschaftliches Verständnis als Zusammenspiel vermitteln kann“, erklärt Garreis. Außerdem wolle man sich auch anderen, außerschulischen Lernorten wie beispielsweise Vereinen, dem Haus der Jugend oder auch der Landeserstaufnahmestelle in Ellwangen öffnen. „explorhino ist mobil“, sagt Dr. Susanne Garreis und fügt lachend hinzu: „Naturwissenschaftliche und technische Bildung auf Rädern sozusagen.“