"Traut euch was zu und setzt euch durch!"Alumna Gizem Duvan macht jungen Frauen, die technisch interessiert sind, Mut.

Gizem Duvan: „Da ich heimatverbunden bin, habe ich an der Hochschule Aalen nach Studiengängen geschaut. Man muss nicht nach München oder Berlin, wenn ums Eck eine mega gute Hochschule ist, wo ich einen Studiengang studieren kann, den es sonst nicht gibt.“

Di, 10. Januar 2023

Was hat Sie an Ihrem Studium fasziniert?

Besonders gefallen hat mir der Bezug des Studiums zur Praxis. Ich habe nebenher als Werkstudentin gearbeitet und konnte bei Fragen immer auf meine Professoren zugehen. Die hatten immer ein offenes Ohr. Im Master war Prof. Dr. Thomas Weidner wie ein Mentor: „Trau dich mehr ran an den Männerberuf.“ Als ich ihn fragte, ob ich mit meinem Bachelor seinen Masterstudiengang studieren darf, meinte er: „Na klar, bewerben Sie sich einfach“. Und dann habe ich das gemacht, denn der Master Datenmanagement in Produktentwicklung und Produktion hat viele interessante Fächer, wie Machine Learning und Big Data. Professor Weidner hat für den Studiengang gebrannt und viel Herzblut hineingesteckt. Seine Begeisterung hat man in jeder Vorlesung gemerkt. Er hat mich unterstützt gut bei meinem jetzigen Arbeitgeber anzukommen. Der Kontakt zu ihm ist immer noch da. Ich habe durch das Studium neue Freundschaften geschlossen, die weiterhin bestehen und das schätze ich sehr.

Wie kam der Kontakt zu Ihrem jetzigen Arbeitgeber, der Franke GmbH, zustande?

Nach meinem Abschluss habe ich als Akademische Mitarbeiterin in meinem Studiengang gearbeitet, und wir haben nach Projektpartnern gesucht. Da ist immer wieder der Name Franke gefallen. Ich habe mich dann initiativ beworben. Mittlerweile arbeite ich dort seit zwei Jahren. Bei Franke werden mir viele Möglichkeiten geboten mein Wissen einzubringen.

Was sind Ihre Aufgaben?

Während meines Studiums habe ich mich im Bereich Weiterbildung und Wissensmanagement fortgebildet, beispielsweise wie man Lernen und Digitalisierung verbinden kann. Mittlerweile bin ich zuständig für die Aus- und Weiterbildung bei Franke. Ich habe die Verantwortung für rund 330 Mitarbeiter. Wir möchten eine digitale Lernkultur in unserem Unternehmen schaffen. Vom CNC-Maschinenbediener bis zur Führungskraft entwickeln wir digitale Lernkonzepte, so dass Franke eine lernende Organisation wird.

Was raten Sie jungen Frauen, die Interesse an einem technischen Studium haben?

In meiner Schulzeit durfte ich zwischen Hauswirtschaft und Technik wählen. Ich habe mich für Technik entschieden, weil ich etwas Neues kennenlernen wollte. Mein Techniklehrer hat mich damals motiviert, mutig zu sein und mich auch als Mädchen durchzusetzen. Ich hatte dann das große Glück, dass ich Professoren hatte, die mich auf meinem Weg unterstützt haben. Und diesen Rückhalt gebe ich an meine Werkstudentinnen weiter. Es ist ok, Fehler zu machen, weil man daraus lernt. Traut euch was zu und setzt euch durch, denn das können wir!

Interview: Gaby Keil
Foto: Andreas Wegelin Fotografie / Franke GmbH