Ideen aus der Innovationsforschung: Die T-REGIO Vortragsreihe liefert Transferakteuren neue Impulse

T-REGIO Vortragsreihe "Transfer und Innovation"

Im Wintersemester 2020/21 wurde die dreiteilige T-REGIO-Vortragsreihe zum Thema „Innovation & Transfer. Zukunft Denken – Ideen aus der Innovationsforschung“ angeboten. Die thematische Vielfalt, der einstündigen Online-Vorträge mit anschließender Diskussionsrunde reichte dabei von Next Generation Engineering über frugale Innovationen bis hin zu Entrepreneurship.
Als Referenten konnten Experten des Fraunhofer Instituts und der Universität Stuttgart gewonnen werden. Das Angebot richtete sich in besonderem Maße an die regionalen Transferakteure, Interessierte der Hochschule Aalen und Mitglieder der T-REGIO XING-Gruppe.

KI ein Treiber in der technischen Entwicklung

Den Auftakt machte im Oktober 2020 Dipl.-Ing. Michael Hertwig vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO mit dem Thema „NextGen Engineering – Nachhaltig kollaborativ Produkte entwickeln“.

In seinem Vortrag gab Hertwig einen kurzweiligen Überblick über aktuelle Trends aus dem Engineeringbereich, zukünftige Entwicklungen und neue Ansätze in der Engineering IT.

Er verdeutlichte, wie Künstliche Intelligenz (KI) Einzug in das Ingenieursmilieu erhält und gab einen informativen Einblick in zu erwartende Entwicklungen. Wie stark KI den Arbeitsalltag eines Ingenieurs in der Zukunft beeinflussen wird, zeige unter anderem, dass Aufgaben wie die Planung und Durchführung von Meetings künftig durch eine KI übernommen werden können (Stichwort "Engineering Assistant")

Die Einfachheit der Dinge – Frugale Innovationen

Was sind frugale Produkte und Produktionssysteme? Was sind die Treiber frugaler Innovation und was hat ökologische Nachhaltigkeit mit Frugalität zu tun?

Diese und viele weitere Fragen beantwortete Marcel Fortwingel M.A., Mitarbeiter im Bereich Advanced Systems Engineering am Fraunhofer IAO sowie Co-Founder des Food Startups Kernique und freiberuflicher Lerncoach, im November 2020 in seinem Onlinevortrag zum Thema „Frugale Innovation. Smarte, einfache Lösungen für die Welt von Morgen“.

Anhand von Best Practice Beispielen erklärte Fortwingel was frugale Innovationen ausmacht.

Er betonte, dass eine frugale Lösung nicht daraus bestehe bei einem Produkt Funktionen einfach nur wegzulassen, sondern das Produkt auf tatsächlich notwendige Funktionen zu reduzieren, so dass neue kostensensitive Kundengruppen erschlossen werden können. Die live Vorführung eines UV-Wasserfilters, einer frugalen Innovation, die vor allem in Entwicklungsländern zum Einsatz kommt, rundete den Vortrag ab.

Baden-Württemberg – das nächste Silicon Valley?

Den Abschluss der Reihe übernahm im Januar 2021 Dr. rer. nat. Eric Heintze, Projektleiter zur Förderung einer neuen überregionalen Gründungskultur in der Forschung, der Lehre und im Transfer am Institut für Entrepreneurship und Innovationswissenschaften der Universität Stuttgart, mit seinem Vortrag zum Thema „Entrepreneurship – Mehr als reine Gründungsaktivitäten“.

Darin griff er unter anderem auf, dass das Silicon Valley immer noch weltweit den ersten Platz im Bereich Start-Up Gründungen einnimmt.

In der Gesprächsrunde entbrannte eine spannende Diskussion darüber, warum Berlin im selben Ranking immer weiter steige, wo es doch auch in Baden-Württemberg genug Kapital gebe, um in vielversprechende Start-Ups zu investieren. Mögliche Gründe sah man u.a.in der mäßigen Positionierung des Bundeslandes auf internationaler Gründerebene.

Zu guter Letzt, prophezeite Heintze Zusammenschlüssen aus KMU und Start-Up großes Potential zu einem nachhaltigem Erfolgsmodell in der Zukunft zu werden. Gute Nachrichten in einem vom Mittelstand geprägten Bundesland!